Glockenspiel rundet die Melodien ab
Autor: Redaktion
Ebelsbach, Sonntag, 03. Dezember 2017
Die "Egerländer Musikanten" des Musikvereins "Harmonie" Ebelsbach überzeugten bei ihrem Adventskonzert.
Die Kirchenglocken beenden das 18-Uhr-Läuten, die Tür der Sakristei geht auf und heraus kommen die "Egerländer Musikanten" in festlich schwarzer Montur. Jeder nimmt seinen Platz ein, dann ein kurzer Schlag mit der kleinen Trommel, Konzertmeister Stefan Krines erscheint. Auf seinen Einsatz ertönt das "Gloria in excelis Deo" als Eröffnungsstück des Adventskonzerts des Musikvereins "Harmonie" Ebelsbach in der St.-Magdalena-Kirche in Ebelsbach.
Die 36 Musiker starke Kapelle glänzte mit ihren Darbietungen, die auch einige Solostücke umfassten: Daniel Hemmerich mit Flügelhorn bei "Erinnerungen" oder "Der einsame Hirte" von Lisa Schauer auf ihrer Querflöte. Ein Medley mit bekannten Liedern, gespickt mit solistischen Einwürfen der Trompeter, sorgte ebenfalls für tosenden Applaus. Das Highlight war das Potpourri "Babuschkas Christmas Tree", ein ungewöhnlicher Mix aus russischen, deutschen und aus amerikanischen Weihnachtsmelodien. Lieder wie "Frosti der Schneemann" oder "Rudolf das Rentier" wurden als kurze, lustige Einwürfe teils gegen die Hauptmelodie gespielt und lockerten die teilweise schweren und traurigen russischen Melodien auf.
Der dreistimmige Gesang des Trios "Kapotaster" entfiel beim Konzert, weil einer der Sänger erkältet war. Kapellmeister Krines nahm dafür das bekannte "Highland Chatedral" ins Programm, das glänzend gespielt wurde. Als krönender Abschluss erklang das Medley "In heiliger Nacht" mit vielen bekannten Melodien, bei denen kräftig mitgesungen wurde.
Vorsitzender und Moderator Markus Reinwand erklärte dem Publikum, warum die Kapelle "schwarz" auftrat: "Wir haben so viele junge Musiker dabei, dass unsere Tracht nicht für jeden gereicht hätte. So haben wir uns für diese Kleidung entschieden. Wir werden natürlich Sorge tragen, dass sich das bald ändern wird".
Der älteste Musiker ist mit 84 Jahren Willibald Reich. Der in Breitbrunn wohnende Musiker spielt seit mehr als 60 Jahren mit großer Begeisterung Blasmusik. "Angefangen habe ich in Breitbrunn, bei den ,Egerländern' bin ich seit 1994", erzählt er.
Wenn man sich mit ihm unterhält oder ihm beim Spielen zusieht, merkt man schnell die Freude, die ihm die Musik bereitet. Fragt man, wie die ,Egerländer' entstanden sind: Der Willibald Reich weiß es! Und er macht noch mehr: Vor einigen Jahren kam er auf die Idee, ein Glockenspiel zu bauen. Das Gestell ist aus Nussbaumholz, die Klangstäbe aus Edelstahl.
Um die richtige "Stimmung" zu erreichen, musste Reich die Stäbe genau auf die richtige Länge schneiden und das Ganze dann zusammenbauen. Ein kleines Meisterwerk entstand!
Dieses Glockenspiel wird natürlich genutzt. So kam es beim Adventskonzert zum Einsatz, als Bernd Stretz beim Stück "In heiliger Nacht" genau zwölf Schläge setzte, bevor das Lied "Oh du fröhliche..." erklang.
Es gab noch einen Hinweis: Vorsitzender Markus Reinwand lud zu einem Konzert des Nachwuchsorchesters ein. Der Termin ist am Samstag, 16. Dezember, im Pfarrsaal Ebelsbach. Der Beginn ist um 14 Uhr geplant.