Gewerkschaftler setzen sich seit Jahren ein
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Lichtenfels, Donnerstag, 20. Oktober 2016
Der Ortsverein Lichtenfels der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte mit seinem Vorsitzenden Jürgen Panzer langjährige Mitglieder in die Gaststä...
Der Ortsverein Lichtenfels der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hatte mit seinem Vorsitzenden Jürgen Panzer langjährige Mitglieder in die Gaststätte Wichert eingeladen, um sie für ihre Treue zur Gewerkschaft zu ehren.
Die Bezirksgeschäftsführerin Doris Stadelmeyer bedankte sich bei den Gewerkschaftsjubilaren für ihre langjährige Treue und warf einen Blick zurück auf die Jahre 1956, 1966, 1976 und 1991 - also auf die Jahre, in denen die zu ehrenden Frauen und Männer der Gewerkschaft beitraten. Sie richtete ihr Augenmerk auch auf aktuelle Ereignisse und auf die Erfordernisse des zukünftigen gewerkschaftlichen Engagements.
Erfreuliches konnte sie zu dem am 1.
Januar 2015 eingeführten flächendeckenden Mindestlohn berichten: "Der Mindestlohn greift, er hat keineswegs Arbeitsplätze gekostet, sondern in großem Maßstab neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen, was besonders vielen Frauen hilft", sagte Doris Stadelmeyer.
Wie im vergangenen Jahr habe man vehement gegen die geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und USA (TTIP) sowie zwischen der EU und Kanada (CETA) protestiert. 320 000 Gewerkschafter hätten bei sieben Demonstrationen ihren Unmut über dieses Vorhaben geäußert. TTIP sei mittlerweile vom Tisch. Aber auch bei CETA gelte es nicht nachzulassen, denn auch dieses geplante Abkommen verstoße in vielen Fragen gegen die Interessen der Arbeitnehmer, der Verbraucher und des Umweltschutzes und müsse verhindert werden.
Hinsichtlich der gesetzlichen Rente sei ein dickes Brett zu bohren, sagte die Gewerkschafterin.
Es dürfe nicht sein, dass die gesetzliche Rente direkt in die Altersarmut führe. So würden Frauen, die 2013 in Bayern in Rente gingen, im Durchschnitt 529 Euro erhalten, was deutlich unter dem Grundsicherungsniveau liege. Zudem solle nach den Plänen der Bundesregierung das Rentenniveau von derzeit 48 Prozent des letzten Nettoverdienstes auf 43 Prozent gesenkt werden. Sie war sich mit dem Verdi-Vorsitzenden Frank Bsirske einig, dass die Zielrichtung weg von der Beitragsstabilität hin zu einer lebensstandardsichernden Rente sein müsse.
Sie machte auf die im September vom Deutschen Gewerkschaftsbund gestartete Rentenkampagne aufmerksam, die zu einer Stärkung der gesetzlichen Rente aufruft.
Mit dem Dank für ihr langjähriges Engagement für die Gewerkschaft leitete der Bezirksvorsitzende Harald Kober zu den Ehrungen über, die er mit Stadelmeyer und dem Ortsvereinsvorsitzenden Jürgen Panzer vornahm.
Neben 25-, 40- und 50-jährigen Gewerkschaftsjubilaren war sogar ein Mann dabei, der schon seit 60 Jahren Mitglied ist.
Edmund Büttner lernte Installateur für Gas und Wasser bei der ehemaligen Firma Pabst und nachdem er einige Jahre bei der Firma Baustoff Werner und später beim Baugeschäft Klein eine Arbeit fand, konnte er schließlich noch 40 Jahre lang bei den Lichtenfelser Stadtwerken seinen ursprünglich erlernten Beruf ausüben. Alfred Thieret