Druckartikel: Gewerbesteuer hat sich für Weißenohe zur Stütze des Haushalts entwickelt

Gewerbesteuer hat sich für Weißenohe zur Stütze des Haushalts entwickelt


Autor: Petra Malbrich

Weißenohe, Donnerstag, 09. März 2017

Petra Malbrich Eines vorweg: Weißenohe kommt ohne Kredit aus. Das sagte Kämmerer Ernst Steinlein in der Sitzung, als er den Haushalt und die vorläufigen Erg...


Petra Malbrich

Eines vorweg: Weißenohe kommt ohne Kredit aus. Das sagte Kämmerer Ernst Steinlein in der Sitzung, als er den Haushalt und die vorläufigen Ergebnisse der Jahresrechnung 2016 den Gemeinderäten vorstellte.
Schon in der Jahresrechnung wird die Schuldenreduzierung von Weißenohe deutlich. Die Gewerbesteuer, die mit 100 000 Euro veranschlagt war, hat sich fast verdreifacht, so der Kämmerer weiter.
Die starke Einnahmesteigerung ist also der Gewerbesteuer zu verdanken. Natürlich steigt damit auch die Gewerbesteuerumlage, von den geplanten 36 000 Euro auf 55 253 Euro. Auch die angesetzten Ausgaben wurden unterschritten. Zehn mal höher als geplant ist die Zuführung zum Vermögenshaushalt, die mit 319 072 Euro benannt wurde.
Der Haushaltsplan 2017 hat ein Gesamtvolumen von 2 916 600 Euro. Der Verwaltungshaushalt macht davon 61,58 Prozent oder 1 796 000 Euro aus. Seit 2010 hat es keine Veränderungen der Hebesätze gegeben, weshalb die Grundsteuern A und B nur geringen Schwankungen unterliegen. Bei der Gewerbesteuer sind seit 2011 markant höhere Einnahmen zu sehen, die nun immer über 200 000 Euro liegen, vorher unter 100 000 Euro.
Die Gewerbesteuer hat sich für Weißenohe zur Stütze des Haushalts entwickelt. Auch die Einkommenssteuer ist auf knapp 600 000 Euro gestiegen. Soweit die Ausführungen zu den Einnahmen.


Schulverband bekommt mehr

Der größte Posten bei den Ausgaben im Verwaltungshaushalt in Weißenohe dürften die Personalkosten sein. Mit 171 200 Euro, die teils auch krankheitsbedingt zuwege gekommen sind, sind diese veranschlagt. 91 000 Euro KibiG bedeuten die Nettokosten der Kommune für die Kinderbetreuung an alle Kindergärten, die von Weißenoher Kindern besucht werden.
433 500 Euro muss die Gemeinde Kreisumlage zahlen, auch die Umlage für die VG (201 993,92 Euro) und für die Schulverbände sind gestiegen. An den Schulverband Gräfenberg zahlt Weißenohe nun 44 498,52 Euro, vorher 26 186,64 Euro. Vergangenes Jahr besuchten nur zwölf Kinder die Schule in Gräfenberg, heuer sind es 22 Kinder.
Wesentlich mehr Weißenoher Kinder besuchen die Grundschule in Igensdorf. Waren es vergangenes Jahr 34, sind es heuer 42 Kinder. Die Umlage beträgt deshalb 64 448,20 Euro im Vergleich zu den 51 772,73 Euro zum Vorjahr. Mit rund 600 Euro liegt die Pro-Kopf Verschuldung unter dem bayerischen Durchschnitt. 200 000 Euro konnte Weißenohe als Rücklagen stehen lassen und unter anderem damit die geplanten Investitionen finanzieren.
Die Hauptmaßnahmen sind die Umbauten für die Feuerwehr Weißenohe (50 000 Euro), der Architektenwettbewerb im Rahmen der Städtebauförderung (175 000 Euro), dazu auch die Umfeldgestaltung (25 000), für die Infrastruktur Baulandmodell sind 537 000 eingestellt, 30 000 Euro für den Breitbandausbau, 10 000 Euro für den Außenbereich am Feuerwehrhaus Dorfhaus, 23 000 Euro für die Straßenbeleuchtung und für den Wanderparkplatz hat die Gemeinde 150 000 Euro reserviert.


Bürger werden informiert

Gerade die geplanten Sanierungsmaßnahmen für Kanal und Straße, die mit 80 000 Euro angedacht sind, finden Zustimmung bei der Freien Wahlgemeinschaft Weißenohe/Dorfhaus.
Carmen Stumpf hob hervor, dass diese Maßnahmen dringend erforderlich sind, da der schlechte Zustand der Straßen den Bürgern kaum mehr zumutbar sei. "An manchen Stellen findet man die Straße vor lauter Löchern nicht mehr", sagte Stumpf.
Wie marode die Infrastruktur sei, wisse man seit der Befahrung der Kanäle. Dass die Gemeinde hier grundlegende Sanierungen durchführen müsse, sei ohne Frage. "Wir bezweifeln, dass es mit oberflächlichem Löcherflicken getan ist. 80 000 Euro im Plan zeigen zwar den guten Willen, wirklich erreichen werden wir damit nichts", sagte Stumpf.
Die Bürger müssten dazu ins Boot geholt, die gute Lage auf dem Kapitalmarkt ausgenützt werden, fand die FWG. Dem stimmte Bürgermeister Rudolf Braun zu. "Wir müssen den Bürgern klarmachen, dass jeder mitträgt", sagte Braun und wies damit schon darauf hin, dass diese Maßnahme nicht alleine über Gebühren, sondern auch über Beiträge finanziert werden wird.
Dem Haushalt von Weißenohe sowie dem Finanzplan stimmten alle Fraktionen schließlich zu.