Gesund, stark und selbstbewusst
Autor: Heike Schülein
LKR Kronach, Donnerstag, 16. März 2017
"Laurentia, liebe Laurentia mein - Wann wollen wir wieder zusammen sein?" Frühsport ist angesagt an diesem Mittwochmorgen an der Grundschule Wilhelmsthal. D...
"Laurentia, liebe Laurentia mein - Wann wollen wir wieder zusammen sein?" Frühsport ist angesagt an diesem Mittwochmorgen an der Grundschule Wilhelmsthal. Die Zweitklässler singen das Laurentia-Lied und machen immer, wenn das Wort Laurentia oder ein Wochentag vorkommt, eine Kniebeuge. Die Woche hat bekanntlich sieben Tage. An jedem Tag besuchen die jungen Sänger und Sängerinnen ihre Laurentia und es geht für sie hinunter in die Knie. Von Strophe zu Strophe wächst also die Anzahl der Kniebeugen auf insgesamt 63 (!) - ein Klacks für die sportlichen Jungen und Mädchen, die damit echte Fitness unter Beweis stellen.
Begeistert von den Sportskanonen zeigte sich insbesondere der Coburger AOK-Direktor Christian Grebner, der an diesem Tag in besonders schöner Mission an der Schule zu Gast war. Gesund, stark und selbstbewusst - so sollen Kinder aufwachsen, was in Wilhelmsthal offensichtlich der Fall ist. Damit das so bleibt, darin unterstützt die Kinder "Klasse2000" - das in Deutschland am weitesten verbreitete Unterrichtsprogramm zur Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltvorbeugung in der Grundschule (www.klasse2000.de). Und eben dabei dürfen ab diesem Schuljahr die Wilhelmsthaler Grundschüler - aber auch die der Grundschulen Mitwitz, Ludwigsstadt, Tettau und Stockheim - mitmachen.
Am Mittwoch wurde das für vier Jahre ausgelegte und geförderte Programm mit der Übergabe der Patenschafts-Bestätigung an Vertreter der fünf genannten Schulen durch Grebner nun offiziell gestartet.
Mit der "Klasse2000"-Patenschaft bietet die AOK-Direktion Coburg den Schülern ein umfassendes Präventionsangebot. "Ziel ist es, Grundschulkindern zu vermitteln, wie wichtig es ist, auf die eigene Gesundheit zu achten", betonte Grebner bei der offiziellen Übergabe der Urkunde. Das Programm behandelt Themen wie gesund essen und trinken, sich bewegen und entspannen, aber auch Probleme und Konflikte lösen. Damit können die in Kitas begonnenen gesundheitsfördernden Aktivitäten - wie das AOK-Kita-Programm "JolinchenKids" - bei Schuleintritt nahtlos fortgeführt werden. Gerade die frühzeitliche gesundheitliche Aufklärung von Kindern in Grundschulen ist - so Grebner - ein wichtiger Schritt zur Entwicklung von Gesundheitskompetenz im Kindesalter.
Begleitet wird das Programm über den vollen Zeitraum von den speziell ausgebildeten Gesundheitsförderinnen Yvonne Müller und Evelyn Heil. Beide bezeichneten es als große Ehre und Freude, die jeweiligen Schulen begleiten zu dürfen; liege ihnen doch "Klasse2000" sehr am Herzen. Dankbar, dass erneut fünf Grundschulen im Landkreis an dem Projekt teilnehmen dürfen, zeigte sich Schulamtsdirektor Uwe Dörfer. "Das Schulamt freut sich immer über externe Partner, die unsere Schulen unterstützen", lobte Dörfer. Die AOK sei schon sehr lange ein solcher Partner, wobei er unter anderem auf die Brotzeitdosen-Aktion für Schulanfänger oder auch die Zirkuszeltstadt mit dem Theaterstück vor drei Jahren auf dem ehemaligen LGS-Gelände verwies. Mittlerweile laufe "Klasse2000" an acht Schulen und damit an der Hälfte aller Grundschulen im Landkreis. Dafür zeigte er sich sehr dankbar. Seinen Worten schloss sich Wilhelmsthals Bürgermeisterin Susanne Grebner an. "Wir haben eine tolle Schule mit schönen Räumlichkeiten. Aber was wäre das alles ohne unsere fleißigen Schüler und tüchtigen Lehrkräfte - allen voran unsere engagierte Schulleitung", meinte sie. An die Schüler appellierte sie, "Klasse2000", wofür die AOK viel Geld in die Hand nehme, mit nach Hause zu tragen und auch die Eltern dafür zu sensibilisieren. So sah es auch der Wilhelmsthaler Schulleiter Ulrich Weiß. Das Programm sei eine wertvolle Hilfe, Gesundheitsförderung aktiv in den Stundenplan und in den Schulalltag zu integrieren. Für die Nachhaltigkeit gelte es unbedingt, die Eltern einzubinden und das Projekt im häuslichen Umfeld weiterzuleben.
Die Patenschafts-Urkunden wurden von ihm sowie den anwesenden Vertretern der anderen beteiligten Schulen entgegengenommen, die sich ebenfalls herzlich bedankten. Der schönste Dank aber kam von den Kindern selbst. So hatten die Jungen und Mädchen ihre Gäste neben dem Laurentia-Lied auch mit einem weiteren Lied sowie einem Gedicht - ebenfalls passend zum Thema - erfreut.