Druckartikel: Gerichtspräsident bringt zum Antrittsbesuch Ernennungsurkunde mit

Gerichtspräsident bringt zum Antrittsbesuch Ernennungsurkunde mit


Autor: Ulrike Langer

Haßfurt, Mittwoch, 08. Juli 2015

von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer Haßfurt — "Ich gehe ungern aus Haßfurt weg, freue mich aber gleichzeitig auf meine neue Aufgabe", sagte der scheidende Direktor des Amtsgeri...
Der bisherige Direktor des Amtsgerichts Haßfurt, Wolfgang Titze (links), ist neuer Vizepräsident des Landgerichts Schweinfurt. Titze erhielt seine Ernennungsurkunde vom neuen Präsidenten des Landgerichts Bamberg, Friedrich Krauß (rechts). Foto: Ulrike Langer


von unserer Mitarbeiterin Ulrike Langer

Haßfurt — "Ich gehe ungern aus Haßfurt weg, freue mich aber gleichzeitig auf meine neue Aufgabe", sagte der scheidende Direktor des Amtsgerichts Haßfurt, Wolfgang Titze. Er wurde mit Wirkung vom 16. Juli zum Vizepräsidenten des Landgerichts Schweinfurt ernannt und wird damit auch Vorsitzender der großen Strafkammer und des Schwurgerichts sein.
Am gestrigen Mittwoch erhielt Wolfgang Titze aus der Hand des neuen Präsidenten des Landgerichts Bamberg, Friedrich Krauß, die vom Bayerischen Staatsminister der Justiz, Professor Winfried Bausback, unterzeichnete Ernennungsurkunde. Krauß hatte erst am 1. Juli sein Amt als Präsident des Landgerichts Bamberg angetreten und nutzte seinen Antrittsbesuch in Haßfurt, um Wolfgang Titze zu verabschieden. Er hoffe, dass das Justizministerium einen guten Nachfolger finden werde. Denn das Amtsgericht Haßfurt sei sehr wichtig, weil es einerseits ein eigenständiges Gericht sei und andererseits dort das spektakulärste Bauvorhaben, der Neubau des Amtsgerichts, vonstatten gehe. "Ich habe bei meinem Besuch heute einen sehr positiven Eindruck gewonnen und sehr motivierte Mitarbeiter vorgefunden", lobte Friedrich Krauß.
"Ich blicke sehr zufrieden auf meine Arbeit hier am Amtsgericht Haßfurt zurück", betonte der scheidende Direktor. "Gerade das gute Betriebsklima erschwert mir den Weggang."

Spannende Entscheidung

Der Alltag als Richter sei zwar meist sehr interessant, aber nur selten lustig oder skurril. "Den spannendsten Teil meiner dienstlichen Tätigkeit stellten sicherlich die zahlreichen Gespräche im Zusammenhang mit dem Neubau des Amtsgerichts dar. "Ich bin mir sicher, dass der Neubau ein schönes Gebäude wird, und ich hoffe, bei der Einweihung dabei zu sein", bekannte der Direktor, der sich in Schweinfurt ebenfalls mit einem Neubau beschäftigen wird.
Von der richterlichen Aufgabe her habe er in den vergangenen Jahren ganz überwiegend als Familienrichter gearbeitet. Die meisten Ehepaare hätten sich auf eine sehr vernünftige Art und Weise getrennt. "Gleichwohl war ich häufig erstaunt, wenn sich langjährige Ehepaare plötzlich vor den Schranken des Gerichts siezen und sich gegenseitig mit Herr X und Frau X ansprachen. Nicht ganz selten flogen die Fetzen, schrien sich beide Eheleute an und bezichtigten sich als Lügner", so Titze.
Als skurril bezeichnete er, dass manche Ehepartner angesichts der Kürze ihrer Ehezeit noch nicht einmal das genaue Heiratsdatum kannten.
Titze wird am Landgericht Schweinfurt auf einen weiteren "ehemaligen Haßfurter" treffen. Denn der dortige Präsident Reinhard Pfingstl war von 2006 bis 2010 Direktor des Amtsgerichts Haßfurt.