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"Gerettetes Erbe" in der Synagoge


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Freitag, 06. Juni 2014

Denkmäler  Mit einer Ausstellung wollen Rotary-Clubs zur Völkerverständigung beitragen.



von unserer Mitarbeiterin 
veronika schadeck

Kronach — In der Synagoge wurde am Donnerstagabend die Ausstellung "Gerettetes Erbe" eröffnet. Mit dieser Dokumentation wollen die Rotary Clubs aus Kronach, Nordbayern und Thüringen zur Völkerverständigung der beiden Nachbarländer Deutschland und Tschechien beitragen. Ferner sollen die Kulturgüter erhalten werden.
Das Thema der Ausstellung sind renovierte Steindenkmäleer im Böhmerwald. Die ausgestellten Objekte zeigen in exzellenten Fotografien und mehrsprachigen Texten mehr als 200 renovierte Steindenkmäler, Gedenk- und Grenzsteine, Marterl und Wegkreuze im Böhmerwald.
Im Jahr 2000 begann die Nationalparkverwaltung Sumava (Böhmerwald), ein Projekt zur Renovierung der kleinen Steindenkmäler im Gebiet des Nationalparks. Es war im Jahr 2002, als sich der Rotary Distrikt Franken/Thüringen auf Initiative des damaligen Distriktvorsitzenden, Pastgovernor Frits Zeeuw aus Bamberg, beschloss, die von dem Rotary Club Prag und der Nationalparkverwaltung Sumava (Böhmerwald) begonnene Renovierung dieser Denkmäler finanziell zu unterstützen. Das Projekt erhielt zusätzliche Hilfe des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, so dass es schrittweise bis zum Jahre 2005 realisiert werden konnte.
In Zusammenarbeit zwischen dem Regionalmuseum Krumau und der Nationalparkverwaltung fand schließlich danach die erste Ausstellung zu diesem Projekt statt. Danach gab es diese im Geburtshaus von Adalbert Stifter in Oberplan und im Sudentendeutschen Haus in München zu sehen. Kronach ist mittlerweile die 16. Station der Wanderausstellung "Gerettetes Erbe". Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein freute sich über diese Vernissage, nehmen doch Kunst, Kultur und Geschichte in Kronach einen hohen Stellenwert ein.
Initiator Frits Zeeuw hofft, dass diese Ausstellung den Besucher einerseits in Gedanken zurückversetzt in die gemeinsame mitteleuropäische Kultur und zum anderen auch der wertvolle Beitrag zur Kultur ins Bewusstsein rückt.
Der künftige Präsident des Rotary Clubs Kronach, Hans Walter Wittig, wies auf die vier Säulen der Rotary hin. Eine davon sei der "Internationale Dienst". Dazu gehöre auch der Einsatz für Frieden und Völkerverständigung. Nicht zuletzt deshalb passe die Ausstellung hervorragend zu den Rotary Clubs.
Der stellvertretende Direktor des Regional Museums Krumau, Ivan Slavik, erinnerte an die Zeit des "Eisernen Vorhangs". Österreich war 36 Kilometer entfernt und doch nicht erreichbar. Er wies darauf hin, dass die Ausstellung unter anderem auch in Kitzingen, Eichstädt und zuletzt in Gera große Beachtung fand. Die Ausstellung ist noch bis 23. Juni zu sehen. Geöffnet ist die Synagoge von Dienstag bis Freitag, 14 bis 17 Uhr, und am Samstag von 10 bis 13 Uhr.