Geplantes Integratives Generationenzentrum wird jetzt deutlich günstiger
Autor: Annette Gropp
Strullendorf, Donnerstag, 08. August 2019
Die Gemeindeverwaltung bastelt an der Nachhaltigkeit und packt mit einem Neu-Entwurf zum Thema Integratives Generationenzentrum (IGZ) und einer Vision zur Ex-Walderholungsstätte gleich zwei heiße Eise...
Die Gemeindeverwaltung bastelt an der Nachhaltigkeit und packt mit einem Neu-Entwurf zum Thema Integratives Generationenzentrum (IGZ) und einer Vision zur Ex-Walderholungsstätte gleich zwei heiße Eisen an.
Nur mühsam akzeptiert
Für die einen ein Synonym für Großspurigkeit, für die anderen der Weg in die Zukunft: Die Planungen rund um den Neubau eines Integrativen Generationenzentrums und dessen finanzielles Volumen sind in der Gemeinde schon eine ganze Weile ein Aufregerthema. Im Gemeinderat hatte das Prestige-Projekt im November 2017 nur eine knappe Mehrheit, im Frühsommer 2018 einen großen Anteil am bremsenden Haushaltspatt und erfuhr auch danach im Gremium nur mühsame Akzeptanz.
Nach dem Ausstieg der Arbeiterwohlfahrt als Co-Investor erhielt das IGZ-Drama erst im Dezember eine völlig neue Dynamik: Weil die Entwicklung des Awo-Seniorenzentrums zunehmend unklarer wurde, zog sich der Träger als Bauherr zurück und verhalf der Gemeinde damit zum planerischen Neustart.
Abgespeckte Version
Der überarbeitete Entwurf des betrauten Architekten zeigt eine flächenmäßig abgespeckte Variante, die trotzdem mehr Volumen bietet. Die Gemeinde plant jetzt ausschließlich auf eigenem Grundstück, das sogenannte Gartenhaus als verbindendes Element zum Seniorenheim entfällt und damit auch das umstrittene Bewegungsraum-Projekt der Awo.
Das vom Träger geplante Saal-Modell, das die Gemeinde als Mehrzweckraum mitnutzen wollte, soll nun in bescheidenerer Größe in die erste Etage des Stadthauses integriert werden. Außerdem wird es in der Krippe drei statt zwei und im Kindergarten zwei statt einer Gruppe geben: Nach der Klärung des Bedarfs müsste die Kita-Sollfläche 850 Quadratmeter betragen und ist jetzt mit geplanten 885 Quadratmetern zwar großzügiger angelegt, als die Förderfläche finanziert. Aber laut Gemeindeverwaltung "immer noch eng dran".
Dass der IGZ-Neubau nun insgesamt viel weniger kosten soll, stimmt den Gemeinderat insgesamt versöhnlich und kooperativ. Das angepeilte Förderszenario "Integration im Quartier" soll den Eigenanteil der Gemeinde außerdem auf ungefähr 30 Prozent reduzieren.
Die Fraktionen honorierten den neuen Entwurf mit "Geht doch!", "Positiv, weil sich die Planungen auf das Notwendige beschränken", "Stimmig und optimiert" und "durchdacht, zeitgemäß und allen Generationen gerecht werdend". Kritik gab's nur hinsichtlich des Feintunings: So monierten Teile des Gremiums fehlende Details beim Wärme-Kälte-Konzept und forderten während der Sitzung und im Nachgang die Ergänzung einer naheliegenden Photovoltaik-Anlage zur nachhaltigen Energie-Kombi aus Pelletkessel und Gasbrennwertheizung. Diese und noch zu diskutierende Entwürfe für eine Belüftung sollen Teil des finalen Plans werden.