Genossenschaft im Umbruch
Autor: Ekkehard Roepert
Forchheim, Montag, 01. Oktober 2018
Die größte Forchheimer Wohnungsbau-Genossenschaft setzt auf Erneuerung. Daher modernisiert sie gerade nicht nur ihre Häuser in der Bügstraße, sondern erneuert auch das Personal in der Geschäftsführung.
ekkehard Roepert Zweierlei deutet darauf hin, dass die Wohnungsbau-Genossenschaft Gewog auf Erneuerung setzt: Im Geschäftsführerteam tauchen neue Gesichter auf - und in der Bügstraße 20 bis 24 bringt die Modernisierung Häuser zum Vorschein, die wie aus dem Ei gepellt wirken.
Günther Hammer (Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates und CSU-Stadtrat) freute sich gestern nicht nur über den "frischen Wind", der in den Gewog-Vorstand kommt; sondern darüber, dass bei der größten Forchheimer Wohnungsbaugenossenschaft jetzt zwei Frauen das Sagen haben. Neben der Aufsichtratsvorsitzenden Kerstin Freund ist das Loreen Klauß, die neue Geschäftsführerin.
Wie Kerstin Freund verdeutlichte, steht die 27-jährige Immobilienkauffrau Klauß für den Erneuerungsprozess, der bei der Gewog überfällig gewesen sei. "Wir machen einen Neustart und ändern auch die Strukturen." Das heißt: Der bisherige Geschäftsführer Klaus Pötschl und Vorstand Andreas Hoffart haben ihr Gewog-Engagement beendet.
Grimm, der Controller
Neben der neuen Geschäftsführerin Loreen Klauß rückt Architekt Harald Grimm als nebenamtlicher Vorstand in das Geschäftsführerteam. Er ist mit der Branche vertraut, unter anderem hat er bei der GWS gearbeitet, der anderen großen Forchheimer Wohnungsbau-Genossenschaft: "Ich kenne die GWS auswendig", sagt der 65-jährige Harald Grimm. Für die Gewog werde er das "technische Controlling" übernehmen; dazu gehöre das Prüfen von Rechnungen und das Betreuen von Baustellen.
Die aus Sachsen stammende Wahlfränkin Klauß erzählt, sie sei über den Verband der bayerischen Wohnungswirtschaft auf die Stelle in Forchheim aufmerksam geworden. Die Immobilienkauffrau ist zudem als Wirtschaftsfachwirtin und als Betriebswirtin ausgebildet.
"Jung, ehrgeizig und dynamisch" sei die neue Geschäftsführerin, lobt Kerstin Freund. Vor allem passe sie aber auch auf Grund ihrer sozialen Kompetenzen in das Gewog-Team. 18 Bewerber hätten sich um die Geschäftsführung in Forchheim bemüht, sagt Kerstin Freund. Drei seien in die engere Wahl gekommen und hätten sich dem Vorstand präsentiert. Der bestellte schließlich Loreen Klauß für die nächsten drei Jahre.
Sie müsse sich erst noch einen Überblick schaffen, sagte die neue Geschäftsführerin gestern, als sie vom Vorstand willkommen geheißen wurde. Ihre große Herausforderung sehe sie darin, die Modernisierung der 660 Gewog-Wohnungen voranzubringen. Auch Günther Hammer betonte: Der Schwerpunkt der Gewog liege derzeit auf der "Instandhaltung". Daher könnten nicht gleichzeitig neue Wohnungen gebaut werden, obwohl die Gewog in der glücklichen Lage sei, noch freie Grundstücke in Forchheim zu besitzen. Zwar seien die 660 Wohnungen der Gewog alle belegt und es gebe zudem eine Warteliste, sagt Kerstin Freund; aber die Aufsichtratsvorsitzende betont auch, dass die rund 1000 Mitglieder zählende Genossenschaft dennoch offen sei für neue Mitglieder: "Es können sich immer Leute bewerben."