Gemeinderat gegen verkaufsoffenen Sonntag am 1. Advent
Autor: Stephan Stöckel
Altenkunstadt, Mittwoch, 11. November 2015
von unserem Mitarbeiter Stephan Stöckel Altenkunstadt — Ein verkaufsoffener Sonntag mitten im Advent, da hört für manchen Bürger der Spaß auf. Auch für die Mehrzahl der Altenkunsta...
von unserem Mitarbeiter Stephan Stöckel
Altenkunstadt — Ein verkaufsoffener Sonntag mitten im Advent, da hört für manchen Bürger der Spaß auf. Auch für die Mehrzahl der Altenkunstadter Gemeinderäte. Denkbar knapp - mit zehn zu neun Stimmen - wurde die Vorschlagsliste für die verkaufsoffenen Sonntage im nächsten Jahr abgelehnt. Am 17. Januar, am 6. März und am 2. Oktober hatten die Ratsmitglieder nichts auszusetzen.
Die rechtliche Seite
Ein Dorn im Auge war vielen der 27. November, der 2016 auf den 1. Advent fällt. "Ich möchte, dass berufstätige Eltern, die im Einzelhandel arbeiten, die Adventssonntage im Kreise ihrer Familie verbringen können. Die Weihnachtszeit bedeutet mir noch etwas.
Sie ist nicht nur eine Zeit des Konsums, sondern auch des Innehaltens", sprach Martina Mätzke von der Jungen Wähler Union vielen aus der Seele. Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff hatte zuvor die rechtliche Seite erläutert: Im Dezember seien im Freistaat keine verkaufsoffenen Sonntage zulässig, im November aber schon. Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) erinnerte daran, dass auch schon in früheren Jahren an einem ersten Advent in Altenkunstadt die Läden geöffnet hatten. Die Mehrheit im Gremium zeigte sich von diesen Argumenten unbeeindruckt und stimmte gegen eine Öffnung der Geschäfte am 1. Advent.
Nun muss ein Ersatztermin gefunden werden. Die Boutique "Gückel Topmode" und der Plüschtierhersteller "Nici" hatten die vier verkaufsoffenen Sonntage beantragt, die mit einem Flohmarkt einhergehen sollen.
"Vor allem nachts muss man Angst haben, dass einem aus der üppig wuchernden Wildnis ein Lustmolch anspringt", brachte es Melita Braun (CSU) ironisch überspitzt auf den Punkt. Für die Christsozialen macht die Grünanlage entlang der Theodor-Heuß-Straße und der Max-Birner-Straße einen unansehnlichen Eindruck. Die Hecken sollten zurückgeschnitten und die Sitzecken verschönert werden. In einem Antrag fordert die Gemeinderatsfraktion, einen Landschaftsgärtner mit einer Planung für eine Verschönerung der Grünanlage zu beauftragen. Ludwig Winkler von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) und Walter Limmer von der Jungen Wähler Union (JWU) erinnerten daran, dass es für den Bereich zwischen Raiffeisenbank, Gaststätte "Preußla" und der Caritas-Wohnanlage "In der Heimat wohnen", in den die Grünanlage einmündet, bereits ein Verschönerungskonzept gebe. Hümmer versicherte, dieses im Dezember mit vorzustellen.
Auch in Altenkunstadt leben seit kurzem Flüchtlinge. "Vor zehn Tagen zogen 17 Asylbewerber in die Theodor-Heuß-Straße 76 unweit der Mainbrückenkreuzung ein", teilte der Bürgermeister mit. Die auf dem Anwesen vorhandene Garage werde noch ausgebaut, so dass bis zu 22 Menschen Platz finden könnten. Der Redner lobte den Standort: "Unsere Neubürger können das Fachmarktzentrum und den Bahnhof in Burgkunstadt schnell erreichen." Wer die Flüchtlinge betreuen werde, stehe noch nicht fest.
Die Neumühle, ein Wahrzeichen Altenkunstadts, steht noch immer einsam und verlassen ohne Mühlrad da. "Was hat sich in puncto Mühle getan?", wollte Limmer wissen. "Es gibt nichts Neues zu berichten. Der Eigentümer will verkaufen, hat aber noch immer keinen Käufer gefunden", antwortete der Bürgermeister.
Die Straße im Strößendorfer Neubaugebiet "Heidäcker Nord", deren Erschließung sich dem Ende zuneigt, wird auf Vorschlag von Jan Riedel (FBO) nach dem früheren Bürgermeister Berthold Schöps benannt. Er war der letzte Bürgermeister vor der Eingemeindung des schmucken Dorfers nach Altenkunstadt im Jahre 1975.
Wirtschaftsweg wird angelegt
Das Amt für ländliche Entwicklung hat grünes Licht für den Bau eines Wirtschaftsweges von Prügel nach Maineck gegeben. Der Weg ist nicht nur für den landwirtschaftlichen Verkehr gedacht, sondern soll auch als Fuß- und Radweg dienen.Zudem beschloss das Gremium, insgesamt vier Landschaftspflegemaßnahmen durchzuführen. Kosten: 1354,48 Euro.