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Gemeinde übernimmt die Trägerschaft


Autor: Günther Geiling

Breitbrunn, Freitag, 30. November 2018

Der Gemeinderat Breitbrunn fasst den entscheidenden Beschluss für das Projekt. Noch gibt's eine Deckungslücke.
Im ehemaligen "Keller-Steinbruch" wird der Themenpark "Erlebniswelt fränkischer Sandstein" entstehen.


Breitbrunn —  Die Gemeinde Breitbrunn übernimmt die Projektträgerschaft für den Themenpark "Erlebniswelt Fränkischer Sandstein" und übernimmt die Vorfinanzierung sowie den Eigenanteil bis 300 000 Euro bei veranschlagten Gesamtkosten von 862 364 Euro. Das Projekt ist innerhalb von drei Jahren umzusetzen und hat eine Zweckbindungsfrist von zwölf Jahren. Bei zwei Gegenstimmen hat der Gemeinderat dieses Vorhaben bei seiner Sitzung am Donnerstagabend endgültig auf den Weg gebracht.

Die Bürgermeisterin Gertrud Bühl (FW) merkte an, dass die "Erlebniswelt" kein Museum werden soll, sondern das vielseitige Projekt eines "Themenparkes". Die Trägerschaft übernehme die Gemeinde Breitbrunn, die von einem Förderverein unterstützt werde. Für das Projekt gebe es eine Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung mit 496 000 Euro (69 Prozent) und eine Förderung durch Leader-Mittel für den musealen Bereich mit knapp 69 000 Euro. Damit verblieben Kosten von knapp 300 000 Euro, die von der Gemeinde "kofinanziert" werden müssten.

Als Geldgeber nannte die Bürgermeisterin die unterfränkische Kulturstiftung (31 124 Euro), die Landkreise Haßberge und Bamberg und die Sparkassen-Stiftung (je 10  000 Euro), die benachbarten Gemeinden mit 45 000 Euro (jede der neun zur Integrierten ländlichen Entwicklung zusammengeschlossenen Gemeinden zahlt 5000 Euro), das Bamberger Natursteinwerk und Privatspenden (jeweils 5000 Euro) und die Gemeinde Breitbrunn mit 100 000 Euro. Zusagen lägen vor. Alle warteten aber auf den entscheidenden Beschluss des Gemeinderats. Wenn die Zuschüsse alle einträfen, verblieben 81 605 Euro, die durch "Spenden noch einzusammeln sind". Außerdem müsse man den Bauantrag einreichen, denn auch Fachbehörden wie die untere Naturschutzbehörde müssten noch gehört werden.

Ratsmitglied Michael Geiling (CSU) fragte, wie das Zusammenspiel von Förderverein und Gemeinde sichergestellt werde und welche weiteren Kosten auf die Gemeinde zukommen könnten. Auch sprach er die auf 4000 Euro jährlich taxierten Unterhaltungskosten an.

Georg Kundmüller (UK) zeigte sich überrascht, dass nun wieder 862 000 Euro als Gesamtkosten genannt wurden, nachdem der Gemeinderat schon dafür plädiert habe, auf 700 000 Euro abzuspecken. Auch der hohe Eigenanteil von 300 000 Euro, wenn die Fördergelder nicht einträfen, stoße ihm auf. Bürgermeisterin Bühl sagte, ohne Beschluss des Gemeinderates könne sie nicht auf weitere Stiftungen oder Verbände zugehen. Die jährlichen Unterhaltungskosten würden auch davon abhängen, wie sich der Förderverein einbringe. Bei den Gesamtkosten handle es sich um eine Schätzung des Planungsbüros. Während der Baumaßnahmen könne man bei Mehrkosten noch Einsparungen treffen.

Ralf Hofmann (FW) meinte: "Als Gemeinde müssen wir nun Farbe bekennen, damit auch noch andere auf den Sattel aufspringen." Thomas Schlee (FW) meinte, "das Projekt macht wahrscheinlich weniger Probleme als unser Kindergarten und schließlich steht auch noch die Firma Graser dahinter". Christian Kirchner (FW) sagte: "Ich sehe das als einmalige Chance, als kleines Dorf so ein Projekt zu uns zu holen. Das ist gleichzeitig die Chance für unsere Gemeinde, sich weiterzuentwickeln."