Gemeinde bürgt für Dorfladen
Autor: Helmut Will
Burgpreppach, Freitag, 10. Mai 2019
Der Ausstieg der Arbeiterwohlfahrt als Betreiber stellte das Projekt "Lädla" in Burgpreppach vor ein neues Problem, das mit einer Bürgschaft über 90 000 Euro gelöst wurde.
Helmut Will Den Dorfladen in Burgpreppach gibt es im ehemaligen Gasthaus Böswillibald in Burgpreppach seit November 2017. In knapp zwei Jahren wurde er "aus dem Boden gestampft". Bei der Einweihung waren alle zufrieden. Der Verein Heimat- und Kulturtreff Burgpreppach mit Marion Fleischmann an der Spitze wurde 2016 gegründet und war maßgeblich beteiligt. 2017 kam dann die Arbeiterwohlfahrt (Awo) als Betreiber mit ins Boot.
Damals hatte Christoph von Hugo, ein Förderer des Projektes, gesagt, dass die erste Etappe geschafft sei und es nun gelte, "das Unternehmen Lädla" mit Leben zu erfüllen und es weiterzuentwickeln. Nun aber, nachdem sich die Awo als Betreiber zurückgezogen hat, scheint alles etwas "ins Schlingern" gekommen zu sein. Der Gemeinderat der Marktgemeinde musste sich bei seiner Sitzung am Donnerstagabend mit einer Ausfallbürgschaft befassen, die mit 90 201 Euro beziffert wurde.
Wie dazu der Geschäftsleiter der VG Hofheim, Andreas Dellert, erläuterte, sollte die Awo zuletzt Fördermittel in Höhe von 105 000 Euro vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) erhalten, die jedoch nicht ausbezahlt wurden. Und hier kommt wieder der Verein Heimat- und Kulturtreff Burgpreppach ins Spiel, der das "Lädla" nun weiterführen soll. Allerdings müsse die Gemeinde die Bürgschaft übernehmen, damit das Geld vom ALE fließen könne.
Hier warf ein Gemeinderat ein, dass in einem älteren Beschluss stehe, dass der Verein als Betreiber nicht bezuschusst werden könne. Dem trat Zweiter Bürgermeister Günther Stottele entgegen, indem er darlegte, dass alles geprüft sei und seine Ordnung habe. Die Diskrepanz von 105 000 zu 90 201 Euro erklärte Geschäftsführer Dellert damit, dass es sich um eine Restsumme handele.
Der Marktgemeinderat beschloss, für die Summe von 90 201 Euro zu bürgen, und ermächtigte Bürgermeister Hermann Niediek (CSU), das Erforderliche in die Wege zu leiten.
Nahwärmenetz soll wachsen
Für die Engergiegenossenschaft Hohnhausen, die im Februar 2018 gegründet wurde, stellte Torsten Baumgärtner dem Gemeinderat das Projekt zu einer Erweiterung vor. Er verwies auf die Biogasanlage von Ralf Gleichmann mit einem Nahwärmenetz von zwölf Anschlussteilnehmern. Auch weitere Anschlüsse könnten am Nahwärmenetz erfolgen. "Es wurde eine Wirtschaftlichkeitsberechnung vorgenommen, die erfolgreich verlief", sagte Baumgärtner. Daher sei es wirtschaftlich sinnvoll, eine Erweiterung des Nahwärmenetzes vorzunehmen.
Ausschreibungen über den Landkreis Haßberge brachten nicht das gewünschte Ergebnis, da die Kosten um das Dreifache höher waren, als man sich vorgestellt hatte. "Wir haben deshalb eine Neuplanung mit Rohrnetz außerhalb der Kreisstraße geplant und eine Ausschreibung in Eigenregie durchgeführt", erläuterte Torsten Baumgärtner. Voraussetzungen zur Verwirklichung des Projekts sei eine Mindestbeteiligung von Anschlussteilnehmern, um das Netz kostengünstig betreiben zu können. Es müsse die Wärmeabnahme zehn Jahre garantiert werden können und in dieser Zeit müsse auch die Finanzierung abgeschlossen sein.