Gemeinde am Zug
Autor: Gabi Arnold
Neundorf bei Coburg, Freitag, 16. Januar 2015
Neundorf — Der Zustand des ehemaligen Schulgebäudes im Weitramsdorfer Gemeindeteil ist seit Jahren ein Dauerbrenner bei den Hauptversammlungen der Blaskapelle. Diesmal lag sogar ei...
Neundorf — Der Zustand des ehemaligen Schulgebäudes im Weitramsdorfer Gemeindeteil ist seit Jahren ein Dauerbrenner bei den Hauptversammlungen der Blaskapelle. Diesmal lag sogar ein Antrag von Markus Wels, in dem dieser die "jahrelange Hinhaltetaktik" und den "mangelnden Informationsfluss" von der Seiten der Gemeinde beklagte. Es habe bisher keine kompetente oder aussagekräftige Antwort über die weitere Nutzung beziehungsweise Sanierung gegeben. Da das Gebäude in einem schlechten Zustand sei, befürchtet Wels, dass die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Blaskapelle im Jahr 2017 "ohne Dach über dem Kopf" stattfinden müssen.
Auch Andreas Böhm brennt das Problem seit langem auf den Nägeln. Wie der Vorsitzende berichtete, wurde das Gebäude im Jahr 1962 errichtet und ist seitdem nicht saniert worden.
"Vor allem die Heizung und die Elektrizität müssen demnach dringend auf Vordermann gebracht werden", sagte Böhm. Nur dann könne das Gebäude langfristig genutzt werden. Der Schulbetrieb in Neundorf wurde bereits vor einigen Jahren eingestellt, die Blaskapelle nutzt aber nach wie vor die Räume zum Proben oder Versammlungen. Unter dem Jahr wird das Haus auch von anderen Vereinen genutzt.
Keine Arbeit für den Arbeitskreis
Bereits im Jahr 2006 gab es laut Böhm die ersten Treffen mit dem damaligen Bürgermeister. Im Jahr 2009 habe sich sogar ein eigener Arbeitskreis gegründet, der sich mit dem Nutzungspotentials des Gebäudes befassen wollte.
"Aus Mangel an Informationen seitens der Gemeinde", erklärte Böhm, "konnte dieser bisher seine Arbeit nicht aufnehmen".
Um den momentanen Leistungsstand der Blaskapelle zu halten oder zu bessern, benötigen die Musiker nach Aussage ihres Vorsitzenden einen eigenen und jederzeit nutzbaren Proberaum. Dieser werde auch für die Ausbildung der Nachwuchssänger dringend gebraucht. "Im Endeffekt", bilanzierte Böhm, "leidet das gesamte kulturelle Leben in Neundorf unter der Situation". Deshalb forderte der Vorsitzende, dass sich die Gemeinde nach jahrelangem Vertrösten bis Ende März zu einer Sanierung des Schulgebäude äußern möge. Die Sanierung stehe schließlich seit acht Jahren im Raum und der Zustand habe sich seitdem nicht verbessert. Von der Seitens der Gemeinde Weitramsdorf war der dritte Bürgermeister, Michael Rädlein (CSU), bei der Hauptversammlung anwesend.
Da der Zustand des Schulhauses bislang nur in nichtöffentlichen Sitzungen besprochen wurde, könne er zu dem Thema nichts sagen. Er sicherte allerdings zu, dass er sich für eine bessere Kommunikation zwischen dem Bürgermeister und dem Gemeinderat sowie den Ortsvereinen einzusetzen.
Die Blaskapelle zählt 33 aktive und 38 passive Mitglieder an. Der Rückblick des Vorsitzenden zeigte einen prall gefüllten Terminkalender, der deutlich machte, wie sehr sich die Blaskapelle im gesellschaftlichen und kulturellen der Gemeinde engagiert.
Die Dirigentin, Carmen Helmprobst, berichtete von 46 Proben, acht Registerproben und 52 Auftritten im vergangenen Jahr. Besonders hob sie den Auftritt am Kreismusikfest in Hesselbach hervor und den Auftritt am Kirchtag in Steinhaus in Südtiroler Ahrntal.
Hervorragende Jugendarbeit
Kathrin Böhm gab einen Einblick in die Jugendarbeit im vergangenen Jahr und berichtete dabei von unterschiedlichen Lehrgangsbesuchen der Nachwuchsmusiker im vergangenen Jahr. Werner Pörner vom nordbayerischen Musikbund lobte vor allem die hervorragende Jugendarbeit im Verein: "Mein Kompliment - ihr seid ein aktiver Verein im Kreisverband." ga