Etwa mehr als ein Jahrzehnt ist seit der markanten 1200-Jahr-Feier von Altenkunstadt vergangen, in deren Mittelpunkt die Vorstellung des von Ehrenbürger Josef Motschmann verfassten Buchs "Heimat zwischen Kordigast und Main" stand. Ein weiteres wichtiges Ereignis war die Beschilderung der markantesten Häuser und Geschäftsgebäude, die einen Einblick in die Vergangenheit der Gemeinde gab.

Die Witterung setzte den Tafeln zu, sie wurden mehr und mehr unleserlich. Die Gemeinde hat jetzt gehandelt. Archivpflegerin Inge Göbel sah die Situation als eine gute Gelegenheit, die weiteren geschichtlichen Erkenntnisse, die sie in den vergangenen 13 Jahren bei der Bearbeitung des Gemeindearchivs gewinnen konnte, bei der neuen Beschilderung gleich mit einfließen zu lassen. Auch für Veränderungen hinsichtlich der heutigen und früheren Nutzung bot sich eine Aktualisierung an.

An den insgesamt 24 ausgewählten Stationen, die Baudenkmäler und ortsgeschichtliche Plätze ausweisen, wurden diese neuen Tafeln jetzt von den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofes angebracht.

Interessierte Urlauber

Als erfreulich sieht man es bei der Gemeinde, dass auch Wanderer und Radfahrer sowie Urlaubsgäste immer häufiger dabei beobachtet werden, dass sie auf ihren Touren an diesen Hinweisschildern kurz innehalten und auf diese Weise auch Eindrücke von der Vergangenheit Altenkunstadts erhalten.

Damit kann jetzt wieder ein "historischer Rundgang" angeboten werden, der sich gleichsam auf dem aktuellen Stand befindet und zudem ein weiteres geschichtliches Kapitel in Erinnerung bringt, nämlich die Tatsache, dass auch die jüdische Bevölkerung, einstmals rund ein Drittel der Einwohnerschaft, ebenfalls maßgeblich zur Entwicklung der Gemeinde und des wirtschaftlichen Lebens von Altenkunstadt beigetragen habe. Dies kann allen Geschichtsfreunden, aber auch Kindern interessante geschichtliche Eindrücke vermitteln.