Druckartikel: Gelebte Humanität

Gelebte Humanität


Autor: Rudolf Görtler

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 12. Juli 2019

In der Bücherstube wird eine erweiterte Neuauflage des autobiografischen Berichts "Zone der Barmherzigkeit" vorgestellt.
Auf dieser Fotomontage ist die Autorin Ina Kusnezova vor dem Cover der deutschen Version ihres Buchs zu sehen.  Foto: C. Fritzsche, Montage: David Seren


Eine überraschende und folgenreiche Begegnung hatten Höchstadter Schüler im "Museum der Kriegsgefangenschaft" in der russischen Partnerstadt Krasnogorsk. Dort erzählte die damals 85-jährige Ina Kusnezova von ihren Erlebnissen als junge Ärztin im Kriegsgefangenenlager in Skopin 1945 bis 1948. Im Lager etwa 300 Kilometer südöstlich von Moskau waren Deutsche inhaftiert, die in einem Bergwerk hart arbeiten mussten; in einem Lazarett kümmerte sich Kusnezova um die Kranken.

Ihr autobiografischer Bericht unter dem Titel "Zone der Barmherzigkeit" wurde 2005 veröffentlicht. Er ist das Zeugnis einer gelebten Humanität ohne Ansehen der Person oder Nationalität. Zwei Jahre später erschien mit Hilfe der Familie Wedel eine zweisprachige Fassung, herausgegeben vom Freundeskreis Höchstadt-Krasnogorsk. Federführend waren Sibylle Menzel und Klaus Strienz gewesen, Mitglieder des Freundeskreises hatten übersetzt.

Autorin ist 2009 gestorben

Mittlerweile ist die erste Auflage schon lange vergriffen, und der Freundeskreis hat sich entschieden, eine leicht erweiterte Neuauflage herauszugeben. Diese liegt nun vor und wird in der Bücherstube Höchstadt vorgestellt. Sibylle Menzel und Klaus Strienz berichten, wie es zu dem Buch kam und was sich seit der Erstveröffentlichung getan hat - Ina Kusnezova ist im März 2009 gestorben. Vorher hatte das Herausgeberteam sie zusammen mit Söhnen von damals inhaftierten Ärzten besucht und viele Rückmeldungen erhalten. Das Buch wird bei Getränken und Gebäck vorgestellt am Freitag, 19. Juli, um 19 Uhr, in der Bücherstube Höchstadt, Am Vogelseck 1. Der Eintritt ist frei. rg