Geldsegen für Kerwa
Autor: Horst Wunner
Thurnau, Freitag, 20. Dezember 2019
Der Förderbescheid über 278 000 Euro für die Limmersdorfer Kerwa wurde übergeben.
Es war wieder ein besonderer Tag für Limmersdorf und sein immaterielles Kulturerbe: Michael Hofmann von der Leader-Förderstelle Oberfranken hatte den Förderbescheid "Limmersdorfer Lindenkirchweih" in Höhe von 278 000 Euro mitgebracht. Das Gesamtprojekt kostet knapp eine Million Euro und wird mit 90 Prozent bezuschusst.
In den nächsten zwei Jahren wird mit diesem Geld ein Ausstellungs- und Dokumentationszentrum zu Tanzlinden und Tanzlindenbrauchtum im Ortskern des Dorfes entstehen, das Besuchern des Tanzlindenareals das ganze Jahr über zugänglich sein wird. Gleichzeitig sollen weitere infrastrukturelle Maßnahmen zur Sicherung des Kirchweihbetriebs umgesetzt werden. Für Landrat Klaus Peter Söllner ist das ein gelungenes Beispiel dafür, wie man aus verschiedenen Fördertöpfen viel erhalten kann, "weil alle zusammen geholfen haben".
Die Idee zum immateriellen Kulturerbe sei bei einem Kerwa-Frühschoppen mit Veit Pöhlmann, Vorsitzender des Limmersdorfer Linden-Kirchweihvereins, geboren worden, sagt Söllner und schmunzelt. "Heute feiern wir den gelungenen Abschluss der Finanzierung."
Der Landkreis habe sich gern mit knapp 100 000 Euro beteiligt, 200 000 Euro kommen von der Oberfrankenstiftung und etwa 300 000 Euro vom Amt für landwirtschaftliche Entwicklung in Bamberg. Söllner meinte aber auch, das Kommende solle nicht nur Etikett sein, sondern mit Leben erfüllt werden.
Pure Erleichterung nach der immensen Vorarbeit war dem Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther anzumerken, "weil ein solch kompliziertes Projekt so unbürokratisch durchgezogen wurde". Er nannte die Maßnahme ein nun bald sichtbares Leuchtturmprojekt: "Nach der Sanierung des Gemeindehauses neben dem Kirchweihplatz haben wir jetzt zwei wichtige Sachen für das immaterielle Kulturerbe auf den Weg bringen können."
Und Veit Pöhlmann zeigte sich stolz auf das Erreichte: "Für ein Dorf mit 500 Einwohnern ist das schon bemerkenswert." Die Beteiligten hätten wegen ihm und seinen Ideen viel Geduld aufbringen müssen, aber es habe sich gelohnt.
Eines wollte er noch klarstellen: Dass die Tradition trotz allem Neuen erhalten bleibe. Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung und Michael Hofmann sprachen von einer guten Symbiose der verschiedenen Förderer mit professionellem Management im Hintergrund und einem wunderbaren Kulturgut. Bei der Kerwa 2020 darf daher noch kräftiger als bisher gefeiert werden. hw