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Geld fehlt für die Assistenzen


Autor: Jens Fertinger

Hofheim i. UFr., Montag, 17. Oktober 2016

In Rügheim erneuerten die Synodalen in der evangelischen Kirche ihren Antrag an die Landessynode. Gerade die kleinen Gemeinden sind finanziell nicht so gut gestellt, dass sie die Sekretärin für die Zeit beschäftigen können, die nötig ist.
Die Predigt, bei der es um einen Ausschnitt aus dem Brief des Paulus an die Epheser ging, hielt Pfarrer Kai Torsten Garben.


Bei der Herbstsynode freute man sich über eine bessere personelle Ausstattung (in Westheim/Eschenau hat nun Pfarrer Kai Torsten Garben angefangen). Doch befasste man sich auch mit einem Problem: Vor allem kleineren Kirchengemeinden fehlt das Geld, ihre Pfarramtssekretärinnen ausreichend lange zu beschäftigen. Dafür wünscht die Dekanatssynode Rügheim von der Landessynode mehr Geld. Steigende Personal- und Sachkosten können in vielen Kirchengemeinden nicht mehr durch die Schlüsselzuweisungen ausgeglichen werden.
Beginn war der Abendmahlsgottesdienst in der Ortskirche. Pfarrer Garben, der erst vor wenigen Wochen die Pfarrstelle Westheim/Eschenau übernommen hat, zitierte einen Ausschnitt aus dem Epheserbrief, der Apostel Paulus zugeschrieben wird, und verglich die Aussagen von der "Waffenrüstung Gottes" mit der Ausstattung eines römischen Fußsoldaten, wenn er von "umgürteten Lenden, Brustpanzer, Beinschützer, einen Helm als Schutz und ein Schwert zum Angriff" schreibt.


Es geht um geistliche Waffen

Paulus gehe es aber nicht um eine blutige Auseinandersetzung, betonte Garben, sondern um die geistlichen Waffen "gegen die Angriffe der Finsternis", wenn es heißt: "Seid umgürtet an eueren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens".
Die Christen seien aufgerufen zur Feindesliebe, sollten keinen "gerechten Krieg" führen, sondern sich für einen gerechten Frieden einsetzen. Garben fragte, wie die Welt aussehen würde, wenn die Gelder, die nach dem Anschlag auf das World-Trade-Center in Krieg flossen, ein friedliches Miteinander gefördert hätten?
Nach dem Gottesdienst versammelte man sich im Martin-Luther-Haus, wo Präsidium und Dekan berichteten.
Um Flüchtlingen und Asylbewerbern das Einleben zu erleichtern, wurden, wie Dekan Jürgen Blechschmidt erläuterte, seitens der Landeskirche Finanzmittel bewilligt, sodass nun eine neue Stelle ausgeschrieben werden kann: Der künftige Amtsinhaber soll sich schwerpunktmäßig um den "Informationsaustausch bei konkreten Anliegen und Hilfeleistungen, vor allem um den Kontakt zu den Asylbewerbern/innen" kümmern, um diesen eine Eingliederung zu ermöglichen.


Positive Visitatuion

Gerne blickten Dekan und Präsidiumsmitglieder auf die Visitation in Maroldsweisach und Eckartshausen zurück, wo Rückmeldungen erfolgten, "dass die Visitation von den Beteiligten durchweg als sehr intensiv, positiv und bereichernd erlebt worden war".
Die derzeitige Stellensituation hat sich nach Einschätzung der Verantwortlichen deutlich verbessert: Seit Anfang August ist Kai Torsten Garben neuer Inhaber der Pfarrstelle Westheim mit Eschenau.
Der Versuch, die vakante Pfarrstelle Ermershausen mit Marko Schönbrunn als Vikar zu besetzen, war nicht erfolgreich; die Vertretung bleibt deshalb bis auf Weiteres in den Händen von Pfarrer Wolfgang Scheidel (Ditterswind).


Reformationsjubiläum 2017

Im Hinblick auf das Reformations-Jubiläumsjahr 2017 wurden Veranstaltungen benannt, sodas ökumenische Christusfest am Ostermontag sowie ein kirchenkreisweiter Kirchentag in Coburg am Reformationstag, verbunden mit einer "evangelischen Pilgerfahrt" auf dem Amtsbotenweg von Coburg nach Königsberg mit Zwischenstation in Altenstein.
Im Bereich der Diakonie gab es Erfreuliches zu berichten: Der Erweiterungsbau am Therese-Stählin-Haus in Maroldsweisach ist nun eingeweiht. "Dadurch verbessern sich der Handlungsspielraum und die Finanzlage der Diakonischen Werkes Haßberge deutlich", so die Einschätzung des Dekans.


Die nächsten Termine

Schließlich lud Blechschmidt zu Terminen ein, die in den nächsten Wochen und Monaten auf dem Programm stehen, so der Reformationsabend am Montag, 31. Oktober, in Rügheim, der Dekanatsfrauentag am Samstag, 19. November, in Ebern und vorausschauend zur Frühjahrssynode im März.
Dieser und alle weiteren Berichte wurden den Synodalen als Geheft übergeben, wo sie sich zu speziellen Themen informieren können. Kurz vorgestellt wurde die Jahresrechnung 2015.


"Assistenz im Pfarramt"

Abschließend beschäftigten sich die Synodalen nochmals mit der Eingabe an die Landessynode wegen der finanziellen Grundausstattung der Kirchengemeinden, denn der Antrag der Rügheimer Dekanatssynode auf zusätzliche Finanzunterstützung der Kirchengemeinden im Zusammenhang mit dem Projekt "Assistenz im Pfarramt" wurde abgelehnt. Begründung: Das Projekt laufe noch, die Auswertung solle abgewartet werden.
Der jetzt neu gestellte Antrag fordert für 2016/2017 je "eine Sonderzahlung an die Kirchengemeinden, mit der Option weiterer Zahlungen in den Folgejahren, solange der Gesamthaushalt der ELKB (Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern) einen Überschuss erwirtschaftet". Dem Antrag stimmten die Synodalen vorbehaltlos zu.
Unter dem Titel "Assistenz im Pfarramt" sind Fortbildungen und Zurüstung für Pfarramtssekretärinnen geplant. Gleichwohl fehlt das Geld dafür.