Gehweg soll nicht zum Luftschloss werden
Autor: Redaktion.
Hollfeld, Freitag, 20. Juni 2014
von unserer Mitarbeiterin Ursula Friedrich
Hollfeld — Für die Bürger aus Schönfeld ist der Bau eines Gehwegs entlang der Bundesstraße B 22 schon lange ein Wunsch. Auch der Bauausschuss hatte sich bereits vor Ort ein Bild gemacht. Nun informierte Dipl.-Ing. Lothar Winkler vom Amt für ländliche Entwicklung Oberfranken den Stadtrat über die Möglichkeiten der Förderungen im Rahmen der vereinfachten Dorferneuerung.
Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum) erklärte, dass die Situation in Schönfeld vor allem für die Schüler gefährlich sei und dass durchaus Handlungsbedarf bestehe. Andererseits, das habe sich beim Vor-Ort-Termin mit dem Bauausschuss herausgestellt, sei ein Gehweg entlang der B 22 eine teure Angelegenheit.
Ein Gedanke sei nun, dieses Projekt vielleicht im Rahmen der Kanalbaumaßnahmen zu realisieren, die in Schönfeld in den kommenden zwei Jahren stattfinden.
Winkler erläuterte im Folgenden die Maßnahmen und Möglichkeiten, die die einfache Dorferneuerung bietet. So sei darin beispielsweise auch eine Einzelobjektförderung möglich. Unter anderem seien, wie im Fall von Schönfeld, Verkehrsanlagen oder Maßnahmen zur Ortsbildgestaltung Gegenstand der Förderung. In der Regel würden Projekte in der einfache Dorferneuerung mit 50 Prozent gefördert. Dazu käme für Hollfeld eventuell ein Demographiebonus von 5 Prozent. Denkbar seien nochmals 5 Prozent für bestimmte Maßnahmen im Bereich der interkommunalen Zusammenarbeit wegen der Mitgliedschaft in der Regionalen Entwicklungsgesellschaft "Rund um die Neubürg". Um überhaupt einen Zuschuss zu erhalten, müssten mindestens Fördermittel in
Höhe von 25 000 Euro abgerufen werden. Maximal sei ein Zuschuss in Höhe von 250 000 Euro möglich.
Drei Argumente für den Gehweg in Schönfeld brachte Manfred Neumeister (Grüne) vor: die Sicherheit, die Infrastruktur und den Tourismus. Eventuell sei der Ausbau förderbar als Themenweg, der eine touristische Verbindung durch das Lochautal bis zur Knockhütte bildet.
Gerhard Thiem (Bürgerforum) erklärte, dass er selbstverständlich auch dafür wäre. Allerdings sei es unverantwortlich, den Bürgern etwas zu versprechen und "ein Luftschloss zu bauen", da für die Stadt Hollfeld immer noch eine beträchtliche Summe übrig bliebe. Schließlich werde in Hollfeld immer noch über einen Stabilisierungsfonds diskutiert, und die Haushaltsmittel seien äußerst knapp. Und ein Gehweg sei trotz allem eine freiwillige Leistung.
Neumeister entgegnete, dass man nicht alles kleinreden solle, denn es sei auch die Aufgabe des Stadtrats, zu gestalten. Sicher sei das Projekt auch mit weniger finanziellem Aufwand möglich.
Michael Schatz (CSU) schlug vor, für die nächsten drei Jahre im Arbeitsprogramm für die einfache Dorferneuerung zu bleiben. Dies koste der Stadt zunächst nichts, und man könne auch später noch reagieren und eine Umsetzung planen. Dass vor Jahren unter Bürgermeister Oskar Pirkelmann die Dorferneuerung schon einmal aufgrund knapper Finanzen ausgesetzt wurde, gab Christian Hannig (WG Hollfeld Land) zu bedenken. "Damals hat Schönfeld schon in die Luft geschaut! Nun wäre es mehr als fair, etwas zu machen."
Lothar Winkler schlug vor, mit den Schönfelder Bürgern zu reden und die Maßnahmen zu priorisieren. Eine Umsetzung sei auch noch im Jahr 2016 möglich - mindestens bis dahin bleibt Schönfeld im Arbeitsprogramm. Er mahnte aber, bereits vor der Planung gut zu überlegen, ob etwas und was gemacht werden soll. Denn schließlich würden die Planungskosten nicht gefördert werden, wenn es nicht zu einer Umsetzung komme.