Druckartikel: Gegen eine Abschussprämie

Gegen eine Abschussprämie


Autor: Stephan-Herbert Fuchs

Himmelkron, Sonntag, 08. Februar 2015

von unserem Mitarbeiter  Stephan-Herbert Fuchs Himmelkron — Die Werbetrommel für den heimischen Fisch zu rühren, das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Teichgenossenschaft Oberf...
Peter Leitel


von unserem Mitarbeiter 
Stephan-Herbert Fuchs

Himmelkron — Die Werbetrommel für den heimischen Fisch zu rühren, das ist eine der wichtigsten Aufgaben der Teichgenossenschaft Oberfranken. "Da gibt es noch viel zu tun", sagte Vorsitzender Peter Thoma bei der Jahresversammlung der Genossenschaft in Himmelkron.
Fisch ist glitschig und nass, deshalb könne er, was sein Image betrifft, nicht mit anderen Tieren, die sich zum Beispiel streicheln lassen, mithalten, so Thoma. Zu den wichtigsten Aufgaben der Teichgenossenschaft, der größtenteils Landwirte angehören, die im Nebenerwerb Teichanlagen bewirtschaften, gehöre das Fischmarketing.
Damit die Teichwirte wirtschaften können, benötigen sie eine öffentliche Förderung und Schutz vor fischfressenden Tieren. Deshalb gewährt die Teichgenossenschaft ihren Mitgliedern einen Zuschuss in Höhe von 200 Euro, wenn sie den Jagdschein machen möchten. Der Betrag decke nicht die Kosten, soll aber eine Unterstützung sein im Kampf gegen Kormoran und Co., so der Vorsitzende.

Silberreiher macht Probleme

Aufgrund des bislang relativ milden Winter seien die Teichwirte noch nicht so massiv betroffen. "Doch der Kormoran bleibt, da machen wir uns keine Illusionen." Als zunehmendes Problem stelle sich der Silberreiher heraus. "Wir möchten ihn nicht ausrotten", so Thoma. Allerdings müsse es vernünftige Besatzzahlen geben. "Der Kormoran und andere fischfressende Tiere machen erhebliche Verluste", sagte Walter Jakob von der Teichgenossenschaft Aischgrund. Deshalb sollte der Jagdschein komplett in die Fischereiausbildung aufgenommen werden. Um Jägern einen Anreiz zu schaffen, den Kormoran zu schießen, schlug Jakob vor, jedem Jäger pro geschossenem Kormoran eine Aufwandsentschädigung zu zahlen. Dadurch verringere sich nicht nur die Zahl der Kormorane, die Teichwirte erhielten auch gesicherte Zahlen über die Vorkommen.
Peter Thoma lehnte dies ab, da nach dem aktuellen Jagdgesetz keine Prämie erlaubt und eine pauschalierte Sachaufwandsentschädigung grenzwertig sei. Möglich sei eine Abrechnung nach dem tatsächlichen Aufwand.
Zum Ehrenmitglied wurde bei der Versammlung der frühere Geschäftsführer Peter Leitel aus Heinersreuth bei Bayreuth ernannt. Leitel hatte sich von 1983 bis zum Jahresanfang 2015 um das Förderwesen, hauptsächlich in Bayreuth und Kulmbach, gekümmert, zwischen 1997 und 2007 war er Geschäftsführer der Teichgenossenschaft.
Bei den Neuwahlen wurde beinahe die komplette Führungsspitze einstimmig bestätigt. Neu im Beirat ist Edwin Hartmann aus Neudrossenfeld für den Landkreis Kulmbach.