Für einen Tag war der Sportplatz des TSV Ködnitz überflutet, weil der Weiße Main aufgrund der heftigen Niederschläge und der einsetzenden Schneeschmelze von Samstag bis Montag in dem Bereich über die Ufer trat. Die Lage beruhigte sich aber schnell wieder. Ein gewohntes Bild gab es in der Gemeinde Ködnitz außerdem noch an der Zufahrt nach Ebersbach, die am Montag ab der Staatsstraße wegen Hochwasser gesperrt war. Von einer extremen und gefährdeten Hochwasserlage kann aber in der Gemeinde Ködnitz noch keine Rede sein, wie Bürgermeister Stephan Heckel-Michel (CSU) auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte: "Ich sehe die Lage gegenwärtig gelassen."

Die Situation am Ködnitzer Sportplatz ist seit vielen Jahren ein gewohntes Bild. Ein Grund für die Überflutung der dortigen Flächen wird eher in den defekten Drainagen gesehen, denn der Weiße Main löste in den letzten Tagen von Himmelkron bis Kauerndorf nur vereinzelte Überflutungen aus.

Der Ködnitzer Gemeinderat Heinz Mösch (CSU) verspricht sich eine Hilfe vom sogenannten Niederschlagsabflussmodell der ILE (Interkommunale Ländliche Entwicklung) "Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland", das in der Dezember-Sitzung vom Gemeinderat beschlossen wurde: "Uns geht es ja darum, dass das Hochwasser in jüngster Zeit sehr schnell da ist, denn früher war es ein Zeitraum von acht Stunden, bis das Wasser des Weißen Mains aus dem Fichtelgebirge bei uns war. Jetzt geht dagegen alles rasant schnell."

Die Lenkungsgruppe hat sich aufgrund der sich häufenden Hochwasserproblematik dazu entschieden, eine professionelle Gefährdungsbetrachtung für bestehende Siedlungen an Gewässern erstellen zu lassen. Bürgermeister Heckel-Michel sieht es als richtig an, diese Aufgabe gemeinsam anzugehen, also von allen Kommunen von Bad Berneck bis Ködnitz: "Es muss ein übergreifendes Konzept sein!"