Druckartikel: Gedenktage als Basis

Gedenktage als Basis


Autor: Martin Koch

Coburg, Freitag, 26. Oktober 2018

Am Samstag, 10. November, findet im Coburger Gymnasium Casimirianum die diesjährige Demokratiekonferenz statt.


Vor 100 Jahren im Jahr 1918 endete der Erste Weltkrieg, 1919 formierte sich die Weimarer Republik, der Freistaat Coburg, der kurzzeitig des Herzogtum Coburg abgelöst hatte, entschied sich für den Anschluss an den ebenso noch sehr jungen Freistaat Bayern. Das ist so eine Art Ausgangspunkt für eine besondere Veranstaltung im Coburger Gymnasium Casimirianum. Am Samstag, 10. November, findet dort die Demokratiekonferenz mit dem Titel "Geschichte und Demokratie leben" statt. Es ist mittlerweile die fünfte Demokratiekonferenz dieser Art. Los geht's um 10 Uhr mit der Begrüßung durch Oberbürgermeister Norbert Tessmer. Ab 9.30 Uhr ist Einlass. Wie Laura Goeldner von der Volkshochschule Coburg und Dritter Bürgermeister Thomas Nowak in einem Pressegespräch erläuterten, gab die Häufung verschiedener Jubiläumsgedenktage gerade in diesem Jahr den Ausschlag, ein Thema zu wählen, das die Reflexion historischer Ereignisse und Entwicklungen mit den Visionen und Herausforderungen für künftige Entwicklungen darstellen soll. Bürgermeister Nowak: "Darüber hinaus ist die Thematik aufgrund sich aktuell entwickelnder Strömungen und Tendenzen relevant." Die Demokratiekonferenz solle dafür sensibilisieren, Geschichte und Erinnerung wachzuhalten, bekräftigte Goeldner. Neue Ideen und Konzepte für Coburg sollen gefunden werden.

Im Rahmen der Demokratiekonferenz finden vier Workshops statt. Deren Ergebnisse werden dann im abschließenden Plenum zusammengetragen und diskutiert. Workshop I trägt den Titel "Erinnern durch Design/Beyond Forgetting". Er wird gestaltet von Professor Gerhard Kampe und Studierenden der Hochschule Coburg. Es geht dabei darum, wie Erinnerung und versteckte Geschichte kritisch in gestalterische, pädagogische und performatorische Mittel einfließen können. Workshop II dreht sich um die Pflege der Erinnerungskultur an einer Schule, in dem Fall am Gymnasium Alexandrinum.

"Stolperstein" für Schülerin

Es geht um die Geschichte der Schule, eine ehemalige Schülerin und einen "Stolperstein" für diese Schülerin. Das war auch Thema eines P(rojekt)-Seminars am Alexandrinum. Diesen Workshop leitet Yvonne Flach, Lehrerin am Alexandrinum für Geschichte und Sozialkunde.

"Erinnern und Gedenken: Wie gehen wir in Coburg mit Geschichte um?" Ein schwieriges Thema für Rupert Appeltshauser, ehemaliger Lehrer am Gymnasium Albertinum, und Pfarrer Dieter Stößlein vom Evangelischen Bildungswerk. Sie wollen zum Beispiel mit ihren Teilnehmern klären, unter welchen inhaltlichen Gesichtspunkten neue, bisher wenig beachtete Themen einer Hervorhebung oder neuer Formen des Erinnerns und Gedenkens bedürfen. Die Geschichte Coburgs könne man ja nicht (nur) auf die Geschichte des Herzogshauses reduzieren. Stadträtin Franziska Bartl und Isabel Zosig wollen "Geschichte und Demokratie in Vergangenheit und Gegenwart" verknüpfen. Es soll dargestellt werden, welche Verbindungen es gibt und was sie für die heutige Gesellschaftsstruktur bedeuten. Mögliche Parallelen zwischen Vergangenheit und Gegenwart gebe es.

Bei der Demokratiekonferenz ist der Eintritt generell frei. Das gilt auch für die Teilnahme an einem der Workshops. Eine Anmeldung ist aber auf jeden Fall notwendig.

Die Anmeldungen nimmt Laura Goeldner, E-Mail: laura.goeldner@vhs-coburg.de oder Telefon 09561/882557, entgegen. Anmeldeschluss ist am Montag, 29. Oktober. Bei der Anmeldung können/sollen die Teilnehmer zwei favorisierte Workshops angeben (Name und Vorname nicht vergessen).

Die Demokratiekonferenz endet gegen 15 Uhr. mako