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Gartenfreunde schoben rund 120 Kilogramm Fleisch in den Backofen


Autor: Gerda Völk

Grundfeld, Montag, 06. Mai 2019

Am frühen Sonntagmorgen, gegen 5 Uhr, hatte das Back-Team der Gartenfreunde den Dorfbackofen angeschürt, und eine dicke Rauchschwade zog in den Himmel über Grundfeld. Eine knappe Dreiviertelstunde spä...
Rund 120 Kilogramm Fleisch haben die Männer in den Backofen geschoben und als knusprigen Braten beim Backofenfest serviert.


Am frühen Sonntagmorgen, gegen 5 Uhr, hatte das Back-Team der Gartenfreunde den Dorfbackofen angeschürt, und eine dicke Rauchschwade zog in den Himmel über Grundfeld. Eine knappe Dreiviertelstunde später stand die Feuerwehr vor der Türe. "Die Feuerwehr wollte unseren Backofen löschen", erinnern sich die Männer schmunzelnd. Aber dann hätte es beim Backofenfest womöglich keinen Sonntagsbraten gegeben.

Rund 120 Kilogramm Fleisch haben die Männer an diesem Vormittag in den Backofen geschoben, die dann portionsweise den Festbesuchern mit Sauerkraut serviert wurden. Außerdem hatten die fleißigen Helfer der Gartenfreunde am Vortag auch jede Menge Blechkuchen und 25 Brote gebacken. Wer keinen Braten essen wollte, konnte sich ein Brot mit Wurst, Griebenfett oder Weißem Käs' schmecken lassen.

Aufgrund der niedrigen Temperaturen war es eine gute Entscheidung gewesen, den Verkauf von Tomatenpflanzen auf das Grundstück der Familie Dressel zu verlegen. Am vorherigen Standort mitten im Freien wären alle mühsam aufgezogenen Pflanzen erfroren, vermutet Helga Dressel, auch bekannt als "Tomatenfraa". Inzwischen befinden sich über 285 Sorten aus verschiedenen Ländern in ihrem Archiv, 120 Sorten baut sie selbst an und 80 verschiedene Sorten kamen in den Verkauf. Helga Dressel züchtet historische Sorten, darunter auch manche Rarität. Manchmal gehen nur fünf Tomatensamen auf, die dann an Tomatenliebhaber abgegeben werden. Dieses Jahr wurden die Pflanzen in Paketen mit fünf verschiedenen Sorten abgegeben.Wen die Neugier plagte, der konnte sich im Internet informieren, welche Raritäten sein Paket enthielt.

"Nur keine grünen Tomatensorten"

Sabine Karlisch aus Weismain bezieht schon seit Jahren ihre Tomatenpflanzen aus Grundfeld. "Ich lasse mich gerne überraschen", sagte sie.

"Alles nur keine grünen Tomatensorten", verlangte eine Altenkunstadterin. Die Annahme, dass grüne Tomaten unreif und damit auch giftig sind, treffe zu, erklärte die Tomatenexpertin: Unreife Tomaten enthielten das giftige Alkaloid Solanin. Aber es gebe auch Tomatensorten, die im reifen Zustand immer noch grün sind, wie beispielsweise die Sorte "Green Zebra".

Bei der Ausgabe der Tomatenpflanzen-Pakete war manch wertvoller Tipp zu erhalten.

In diesem Jahr zeichnete das neue Vorstandsteam für die Festorganisation verantwortlich. "Die Jungen machen ihre Sache gut", lobte Maria Will, die ehemalige Vorsitzende.

Die neue Vorsitzende Marion Trunk war mit dem Verlauf des Festes angesichts der niedrigen Temperaturen sehr zufrieden. In den Mittagsstunden waren die Bierbänke rund um das Gemeindehaus gut gefüllt. gvö