Druckartikel: Ganz ohne Verbote sollen die Biker auf den rechten Pfad geführt werden

Ganz ohne Verbote sollen die Biker auf den rechten Pfad geführt werden


Autor: Petra Malbrich

Gräfenberg, Freitag, 16. Oktober 2015

von unserer Mitarbeiterin Petra Malbrich Gräfenberg — Die ideelle Keimzelle der "Bikeschaukel Fränkische Schweiz" ist Gräfenberg. Ein früherer VG-Angestellter, der selbst Mountainb...


von unserer Mitarbeiterin Petra Malbrich

Gräfenberg — Die ideelle Keimzelle der "Bikeschaukel Fränkische Schweiz" ist Gräfenberg. Ein früherer VG-Angestellter, der selbst Mountainbiker ist, brachte das Konzept für ein interkommunales Lenkungskonzept für Mountainbiker ins Rollen.
Die Bilder von Fahrradfahrern, die über Stock und Stein in der freien Natur preschen, sind vielen im Kopf. "Sie sind aber falsch", sagt Michèl Giesche vom Wirtschaftsband A9, der dieses Konzept ehrenamtlich erarbeitet hat und seit Wochen von Kommune zu Kommune um Unterstützung wirbt.


Vorteile der Fränkischen Schweiz

Menschen im Alter zwischen 21 und 50 Jahren definiert Giesche als seine Zielgruppe. Was diese Leute suchen, könne die Fränkische Schweiz bieten: Landschaftserlebnisse, ehrliche Kommunikation, gute Erreichbarkeit, keine Bikeverbote und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Aber Giesche weiß auch, dass die Freizeitnutzung in der Natur eine Lenkung braucht - am besten, ohne dass dies vom Nutzer bemerkt wird.
Das Ziel ist es, die Nutzung von empfindlichen in weniger empfindliche Landschaftsräume zu verschieben. Mit einem Beispiel veranschaulichte Giesche dieses Vorhaben: Von einem Parkplatz aus führt ein Weg in den Wald, mit einer Gabelung nach rechts und links. Der rechte Weg wurde mit einem attraktiven Belag versehen. 90 Prozent würden diesen Weg wählen und wurden damit geführt, ohne es zu bemerken.
Die Vorteile des Lenkungskonzepts sieht Giesche nicht nur im Schutz sensibler Räume, sondern allein schon darin, überhaupt schützenswerte Landschaften zu defnieren. Gleichzeitig sei es ein attraktives Angebot für Urlauber mit Mountainbike; ein Angebot mithin, das ohne Verbote auskomme. Die finanzielle Größenordnung für die Stadt Gräfenberg liegt wie bei den anderen Kommunen bei ungefähr 100 000 Euro und jährlichen Unterhaltskosten in Höhe von 500 Euro.
"Es ist ein überfälliges Konzept", findet Heiko Kracker (GBL). Ob die ausgewiesenen Routen zu stark belastet werden könnten, wollte Hans Weber (FW) wissen, was Giesche aber verneinte. "Es ist eine optimale Ergänzung zu den Dingen, die der Tourismusverein bereits versucht umzusetzen", lobte auch Gräfenbergs Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) das Konzept.