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Gäste werden Video-"Stars"


Autor: Stephan Stöckel

Hausen, Dienstag, 21. Januar 2020

Die Lokale Band "Forced to fly" dreht am Samstag, 25. Januar, ab 20 Uhr im Musikclub "Zebra" in Hausen bei Bad Staffelstein einen Musikfilm.
Patrick Gärtner (links), Marcus Mahr (Mitte) und Peter Baierl von der Gruppe "Forced to fly" üben in ihrem Altenkunstadter Proberaum. Am 25. Januar dreht die Band in Hausen ein Musikvideo. Foto: Stephan Stöckel


"Hier geht es zum Verlies", sagt Schlagzeuger Marcus Mohr aus Altenkunstadt augenzwinkernd. Die Tür öffnet sich, und jede Menge Plakate ziehen die Blicke auf sich: Alice Cooper, "Sodom", "Slipknot" oder Dio. Hier hängen die Idole der oberfränkischen Hard'n'Heavy-Jünger. Noch herrscht hier Ruhe. Doch es dauert nicht lange, und die drei oberfränkischen Musikanten legen jegliche Zurückhaltung ab. Ein Schlagzeuggewitter hallt durch den Proberaum, Sänger Peter Baierl aus Lichtenfels schreit sich die Seele aus dem Leib und lässt gemeinsam mit Patrick Gärtner aus Heldritt im Landkreis Coburg die Gitarren kreischen.

Am Samstag, 25. Januar, wird im Musikclub "Zebra" in Hausen bei Bad Staffelstein im Rahmen eines Musikfestivals (siehe Infobox) ein ganzes Kamerateam, geleitet von einem Profi, das musikalische Geschehen in Bild und Ton festhalten. "Zu unserem Song ‚Through the eyes‘ drehen wir ein professionelles Video", sagt Baierl nicht ohne Stolz. Den dreien - der Vierte im Bunde, Michael Luthardt aus Würzburg, ist verhindert - sieht man die Vorfreude auf den nicht alltäglichen Konzertabend an.

Zu einem anderen Lied ("I might live") gibt es bereits ein Video, das auf der Internetplattform "Youtube" zu sehen ist. "Der Musikfilm ist nicht schlecht, aber man merkt ihm an, dass es sich um ein ‚Do it Yourself‘-Video handelt", räumt Baierl ein. Irgendwann sei für die Gruppe, die es in wechselnden Besetzungen bereits seit 2011 gibt, der Punkt erreicht gewesen, an dem sie sich, so Mahr, gesagt habe, ein professionelles Video müsse her. In diesem werden nun Live-Mitschnitte mit einer nicht ganz ernst gemeinten Geschichte kombiniert. "Es geht um einen erfolglosen Musiker, der meint, den Durchbruch zu schaffen." Mehr will Baierl nicht verraten. Einen groben Leitfaden für das Musikvideo, das auf Youtube zu sehen sein wird, habe er bereits geschrieben. Freunde der Bandmitglieder fungieren als Statisten.

Professioneller Lichtmischer

Um sie, die Musiker und das Publikum in das rechte Licht zu rücken, wurde mit Max Freist ein professioneller Lichtmischer engagiert, der für Profibands wie "Equilibrium" und "Haggard" arbeitet. "Er wird mit frei beweglichen Multifunktionsscheinwerfern, sogenannten ‚Moving Heads‘, arbeiten, die sich um zwei Achsen schwenken lassen. Außerdem kommen Stroboskop-Blitzer zum Einsatz", erläutert Baierl. Da die Lichtverhältnisse im "Zebra" nicht gerade optimal seien, komme der Lichttechnik eine wichtige Rolle zu.

Das Konzert in Hausen ist für die Band auch in anderer Hinsicht ein ganz Besonderes: Gitarrist Patrick Gärtner feiert seine Live-Premiere. "Gleich mit einem Video-Dreh zu beginnen, macht den Einstieg bei ‚Forced to fly‘ für mich interessanter", sagt Gärtner. Seine Bandkollegen sind voll des Lobes über ihr neues Bandmitglied, schwärmen von "frischen Ideen" (Baierl) und einer "langjährigen Erfahrung" (Mahr), die der Musiker aus Heldritt mitbringe. Mit ihm wollen die anderen drei Bandmitglieder ein Album einspielen, mit dem sie ihren Bekanntheitsgrad bei Veranstaltern und Fans steigern wollen.

Auch eine Fortsetzung des Festivals können sich die Musiker, die bereits zum zweiten Mal im "Zebra" einen Konzertabend organisieren, vorstellen. Das Organisieren macht ihnen nicht nur Spaß. Damit verbinden sie auch ganz hehre Ziele: "Wir wollen die Gattung der Live-Konzerte vor dem Aussterben bewahren", erklärt Baierl.