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FWG will Sanierung des Ortsnetzes vorziehen


Autor: Veronika Schadeck

Teuschnitz, Freitag, 06. März 2020

Der Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe (FWG) will die Sanierung des gesamten Wassernetzes in Haßlach/Teuschnitz vorziehen. Das erklärte der Vorsitzende der FWG, Jürgen Baumgärtner, am Donnerstagvorm...


Der Wasserzweckverband Frankenwaldgruppe (FWG) will die Sanierung des gesamten Wassernetzes in Haßlach/Teuschnitz vorziehen. Das erklärte der Vorsitzende der FWG, Jürgen Baumgärtner, am Donnerstagvormittag in einer Pressemitteilung.

Wie er auf Anfrage erklärte, seien in den letzten Tagen verstärkt Anfragen von Bürgern aus dem Teuschnitzer Stadtteil gekommen, ob denn nicht alle Wassernetze in den nächsten Jahren saniert werden können. Wie bereits berichtet, liegt laut FWG und deren Büro in Haßlach ein Sanierungsstau in Höhe von 1,4 Millionen Euro bei den Wassernetzen vor. Ursprünglich, so hat es Baumgärtner auch am Freitagabend bei der Infoveranstaltung erklärt, sollte das Wasserleitungsnetz im Bereich der Ortsdurchfahrt Haßlach im Zuge des Straßenausbaus durch den Landkreis im Jahr 2022 mit saniert werden. Die Seitenstraßen, so war geplant, sollten bis zum Jahr 2040 erneuert werden.

Wie er weiter erklärte, sei er den Bitten der Bürger nachgekommen. Es sei nun geprüft worden, ob ein Vorziehen der Sanierung des gesamten Wassernetzes Haßlach, also der Ortsdurchfahrt und Seitenstraßen, finanziell und planerisch möglich sei. Man sei zum Ergebnis gekommen, dass man in die Sanierung des Gesamtnetzes im Jahr 2023 einsteigen und die gesamten Maßnahmen innerhalb von maximal drei Jahren abschließen könnte.

Baumgärtner spricht in diesem Zusammenhang aber auch von "beschränkenden Faktoren". Dies seien die mangelnde Kommunikationsfähigkeit mit der Stadt Teuschnitz sowie auch eine möglicherweise finanzielle Leistungsfähigkeit. Diese stellt er deshalb infrage, weil seiner Ansicht nach die Stabilisierungshilfen für Teuschnitz Geschichte seien. Um diese zu bekommen, müssten sich unter anderem die Schulden in einem gewissen Rahmen bewegen. Es seien zu viele Baustellen, wie das "Schwarze Kreuz", das Hallenbad, der Stadtpark etc. in Angriff genommen worden, die nun abfinanziert werden müssen. Sicherlich, so meint er, habe man bei den Projekten versucht, die Fördermittel und Förderprogramme abzuschöpfen. Dies habe aber auch dazu beigetragen, dass notwendige Maßnahmen wie beispielsweise die Sanierung von Ortsstraßen in Haßlach nicht durchgeführt beziehungsweise eventuell nicht durchgeführt werden können.

Gemäß den Grundsätzen der Frankenwaldgruppe können Gesamtmaßnahmen der Sanierung der Wasserleitungen nur eingeleitet werden, wenn mit dieser eine Sanierung/Überprüfung aller im Boden befindlichen Leitungen, in diesem Fall Kanal und die Generalsanierung der Straßenzüge, einhergehen.

Auf Anfrage an die Bürgermeisterin Gabi Weber (CSU), wie sie zu einem vorgezogenen Bau der gesamten Wasserleitungen in Haßlach stehe und wie es sich mit den "beschränkenden Faktoren" wie Kommunikationsfähigkeit seitens der FWG und deren Vorsitzenden mit der Stadt und einer möglicherweise finanziellen Leistungsfähigkeit verhalte, meinte Weber, dass sie sich dazu nicht mehr äußere.

Von den drei angeschriebenen Bürgermeisterkandidaten, die derzeit ein Mandat im Stadtrat innehaben, antwortete nur Karin Bayer (SPD). Sie meinte: Die Straßen in Haßlach, die erhebliche Schäden aufweisen, müssten so schnell als möglich saniert und dabei auch die Wasserleitungen erneuert werden. Straßen hingegen, die noch einen ordnungsgemäßen Zustand aufweisen, sollten erst in Angriff genommen werden, wenn dies auch erforderlich sei.

Sollten bei solchen Straßen zuvor erhebliche Probleme mit den Wasserleitungen auftreten, müsse abgewogen werden, was kostengünstiger sei, eine komplette Eneuerung oder eine Reparatur. vs