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FW kritisieren die Stadtspitze


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Seßlach, Dienstag, 11. April 2017

"Die Freien Wähler leben", sagte der wiedsergewählte Vorsitzende, Maximilian Neeb, bei der Hauptversammlung der Freien Wählergruppe "Bürgerblock" im Hofcafe...


"Die Freien Wähler leben", sagte der wiedsergewählte Vorsitzende, Maximilian Neeb, bei der Hauptversammlung der Freien Wählergruppe "Bürgerblock" im Hofcafe "Mohnbiene". Der Bürgerblock stelle mit 98 Mitgliedern weiterhin die größte politische Vereinigung im Stadtgebiet. "Allerdings muss es unser Ziel sein, mehr junge Menschen für unsere Politik zu begeistern", betonte der 25-Jährige.
Um die Stadtentwicklung voranzubringen, forderte Neeb, das "Integrierte Stadtentwicklungskonzept", kurz ISEK, fertigzustellen: "Ohne dieses Konzept wird es keine Förderung für Maßnahmen im Stadtkern geben", so Neeb, weder für die Alte Schmiede noch die Einrichtung einer Behindertentoilette. Neben dem Straßenbau identifizierte Neeb die ärztliche Versorgung als "weiteren Brennpunkt". Anders als Bürgermeister Martin Mittag (CSU) sieht er darin eine Pflichtaufgabe.
"Es geht nicht um sachbezogene Politik, sondern um Parteipolitik", beklagte Gudrun Jöchner. Nach vorübergehendem Tauwetter im Stadtrat diagnostizierte die Rätin jetzt wieder "eine neue Eiszeit". Ihr Eindruck, die CSU-Kollegen handeln nach der Devise "Wenn ich nichts tue, dann mache ich auch keine Fehler."
Ralf Würstlein präsentierte seine Chronologie der Ereignisse rund um das Heilgersdorfer Schloss. Sein Fazit: "Wenn wir nicht antreiben, tut sich nichts." Um überhaupt Gelder für das Schloss zu erreichen, habe er bei der Haushaltsberatung einen Antrag auf Generalsanierung gestellt. Bei einem Treffen von Stadträten und Vereinsvertretern in der Vorwoche sei erneut klargeworden, "dass die Heilgersdorfer zu ihrem Schloss stehen", fügte Neeb hinzu und betonte: "Wir werden weiter um den Erhalt des Schlosses kämpfen!"
Das Projekt "Bodenständig" stellte Uwe Siegel vor. Der Stadtrat erläuterte, wie mit dieser Initiative der Bodenerosion und Hochwassergefahr vorgebeugt und auf die Klimaveränderung reagiert werden soll. "Wir haben um die Windkraft gekämpft", berichtete Siegel auf Nachfrage, ob denn die 15 Hektar große Photovoltaik-Anlage vor Seßlach etwa schöner sei. "Nun sind die Windräder von Seßlach gut sichtbar - und die Stadt hat nichts davon", beklagte Neeb. Hendrik Dressel wies daraufhin, dass Windräder "auf wesentlich kleinerer Fläche mehr Energie geliefert hätten". Der ehemalige Bürgermeister kritisierte die CSU-Energiepolitik als "kurzsichtig": "280.000 Strommasten leiten den Strom nach Süden, sie sind nicht niedriger als Windräder", so Dressel.
Stellvertretender Kreisvorsitzender Marco Steiner lobte die Seßlacher als "sehr engagierten Ortsverein", deren Vertreter auch im Kreistag und Kreisvorstand gute Arbeit leisten.
Kreisrat Hendrik Dressel lobte "die tolle nüchtern-sachliche Arbeit der FW-Fraktion in der Haushaltsberatung" und erläuterte die anstehenden Investitionsvorhaben des Kreises.
Der alte Vorstand stellte sich geschlossen zur Wiederwahl und erhielt erneut das Vertrauen - Vorsitzender: Maximilian Neeb, Stellvertreter: Stefan Tranziska, Kassierer: Berthold Borczyk, Schriftführer: Uwe Gemeinhardt. Bettina Knauth