Fußball-Pionier Herbert Kalb ist im Alter von 86 Jahren gestorben
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Burggrub, Sonntag, 18. Dezember 2016
- Die große Fußballergemeinschaft des Landkreises Kronach sowie die Bürger der Großgemeinde Stockheim trauern um Herbert Kalb. Völlig unerwartet wurde er am...
- Die große Fußballergemeinschaft des Landkreises Kronach sowie die Bürger der Großgemeinde Stockheim trauern um Herbert Kalb. Völlig unerwartet wurde er am Sonntagmorgen im Alter von 86 Jahren aus einem arbeitsreichen Leben gerissen.
Bis zuletzt hatte er sich mit großer Einsatzfreude um die Berichterstattung für seine Grüber gekümmert. Und für viele ist es kaum vorstellbar, dass er nicht mehr lebt. Als Fußballpionier hat er, Inhaber des Bundesverdienstkreuzes am Bande, im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben und war ein Vorbild für viele.
Als langjähriger Kreisspielleiter und Kreisjugendleiter hat er fünf Jahrzehnte lang unermüdlich und mit viel Leidenschaft den Fußballsport im Landkreis Kronach entscheidend geprägt. Auch auf Bezirksebene war er zehn Jahre als Senioren-Spielleiter tätig. Bereits zu Lebzeiten ist er zu einer Fußball-Legende geworden.
Geschätzt wurde vor allem auch seine sachorientierte Berichterstattung für die Tageszeitungen, und dies seit über 40 Jahren. Bis zuletzt war Herbert Kalb Wochenende für Wochenende mit seinem Fotoapparat unterwegs, um Fotos für den Sportteil der Tageszeitungen zu schießen, für die er auch Vorschauen und Berichte zu Fußballspielen lieferte.
Erste Trainerlizenz
1945 begann seine fußballerische Laufbahn beim FC Burggrub. Schon mit 17 Jahren spielte er in der A-Klasse Kronach (jetzt Kreisliga) in der ersten Mannschaft. Er erwarb die erste Lizenz als Trainer im Kreis, und darüber war Herbert Kalb besonders stolz. Trainerstationen waren der Landesligist Michelau, der Bezirksligist TSV Steinberg sowie der TSV Gundelsdorf, FC Pressig, SV Reitsch, TBV Wildenheid und schließlich auch der FC Burggrub. Große Verdienste erwarb sich der Verstorbene vor allem um seinen Heimatverein, dessen Ehrenmitglied er ist. Dort war er Gesamt-Spielleiter von 1952 bis 1982 und Hauptkassierer von 1955 bis 1975. Bis zuletzt fungierte er als Ehrenamtsbeauftragter. Der Ehrenkreisjugendleiter war vor allem auch 32 Jahre verantwortlich für die Lehrgänge und Nachwuchs-Auswahlmannschaften. Damit förderte er sehr engagiert die Jugendarbeit im Kreis. Dafür sind ihm die Fußballvereine noch heute sehr dankbar.
Seine Fußballbegeisterung und sein lebensbejahender Lebensstil wirkten geradezu ansteckend; sein aufrichtiger Umgang mit den Mitmenschen wurde allseits geschätzt. Und diese menschliche Stärke, die vielfach abhanden gekommen ist, hat ihm zahlreiche Ehrenämter unter anderem auch im kommunalen Bereich eingebracht. Viele Jahre als Gemeinderat, als SPD-Fraktionsvorsitzender sowie als Zweiter und Dritter Bürgermeister haben den überzeugten Sozialdemokraten geprägt. Neben dem FC Burggrub war Herbert Kalb Mitglied bei der Feuerwehr, beim BRK, bei der SPD, beim Obst- und Gartenbauverein, beim Kapellenbauverein sowie bei der Schiedsrichter-Gruppe Kronach.
Zahlreiche Auszeichnungen
Herbert Kalb hat alle Ehrenzeichen des DFB, BFV und des BLSV erhalten. Besonders wertvoll waren für ihn die Ehrenmedaille des BFV in Silber für 60-jährige Tätigkeit als Schiedsrichter, die Ehrennadel des BLSV in Gold mit großem Kranz für hervorragende Verdienste, die BFV-Verbandsehrennadel in Gold, die Ehrenmedaille und -nadel des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst für besondere Verdienste um den Sport, die Ehrenmedaille von Oberfranken und die goldene Landkreisnadel. Dies alles sind sichtbare Zeichen seiner enormen Aktivitäten nicht nur auf sportlicher Ebene.Noch in diesem Jahr durfte Herbert Kalb aufgrund seiner langjährigen kommunalen Basisarbeit durch Bürgermeister Rainer Detsch die Ehrenmedaille der Gemeinde Stockheim entgegennehmen. Damit fand seine rastlose Tätigkeit zum Wohle der Gemeinschaft eine gebührende Anerkennung. Die vielen Menschen, die mit Herbert Kalb verbunden waren, sei es im sportlichen oder kommunalen Bereich, werden ihn nicht vergessen. Herbert Kalb hat eine sehr große Lücke hinterlassen; er wird uns fehlen.