Für mehr Qualität im Leben
Autor: Sabine Weinbeer
Haßfurt, Dienstag, 08. Oktober 2019
Das Sozialpsychiatrische Tageszentrum der Caritas feiert das 20-jährige Bestehen. Einige Klienten mit einer psychischen Erkrankung sind schon seit dem Start in dieser Einrichtung. Sie erklären, was ihnen dort Halt und Kraft gibt.
Seit dem 4. Oktober 1999, demnach seit 20 Jahren, gibt es das Sozialpsychiatrische Tageszentrum der Caritas in der Innenstadt von Haßfurt. Dieses Jubiläum wird am Donnerstag, 10. Oktober, gefeiert. Für viele psychisch kranke Menschen ist die Einrichtung ein wichtiger Halt. Viele sind überzeugt, ohne das Team vom Tageszentrum nicht so selbstbestimmt leben zu können, wie sie es aktuell tun.
Das Tageszentrum ist im Amtsdeutsch eine "pflegesatzfinanzierte, tagesstrukturierende Einrichtung", die vom Bezirk Unterfranken finanziert und vom Caritasverband für den Landkreis Haßberge betrieben wird.
Für die Klienten ist es der Dreh- und Angelpunkt ihres Tagesablaufs. Drei der Besucher sind schon seit der Eröffnung 1999 in der Einrichtung. Diplom-Sozialpädagogin (FH) Birgit Hofmann-Betz in der Leitung und der Ergotherapeut Gerhard Kaim arbeiten ebenfalls seit 20 Jahren dort.
Beide Mitarbeiter kümmern sich im Tageszentrum um Klienten mit unterschiedlichen Krankheitsbildern wie Schizophrenie, Depression, bipolaren Störungen, teilweise mit sekundärer Suchtproblematik.
Einigen Klienten wird nach einem stationären psychiatrischen Klinikaufenthalt das Tageszentrum empfohlen. Es gibt aber auch andere Zugangswege, etwa die Vermittlung durch gesetzliche Betreuer, den sozialpsychiatrischen Dienst oder auch Eigeninitiative.
Ablauf in der Einrichtung
In der Einrichtung findet ein ausführliches Aufnahmegespräch mit Abklärung aller Erfordernisse statt. Außerdem werden die Aufnahmeanträge an den Kostenträger gestellt.
Im Wochenprogramm lernen die Klienten, ihre durch die Krankheit versandeten Fähigkeiten und Fertigkeiten wieder zu aktivieren, sie lernen eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise, um sich sicherer in ihrem sozialen Umfeld zu bewegen. Durch unterschiedliche kognitive, emotionale und soziale Tätigkeiten erhalten die Teilnehmer wieder Zugang und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Sie werden aus Isolation geholt.