Für Extremeinsätze gerüstet
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Bad Staffelstein, Mittwoch, 15. März 2017
Zahlreiche Spenden und der große ehrenamtliche Einsatz der Aktiven des THW-Ortsverbands Bad Staffelstein haben das Projekt Pumpenanhänger zu einem erfolgrei...
Zahlreiche Spenden und der große ehrenamtliche Einsatz der Aktiven des THW-Ortsverbands Bad Staffelstein haben das Projekt Pumpenanhänger zu einem erfolgreichen Ende gebracht. Der Anhänger, der mit Materialien zur Bekämpfung von Unwetterfolgen oder Hochwasser bestückt ist, konnte vor Kurzem in Dienst gestellt werden.
Hilfe bei Hochwasser
Eine bessere und effektivere Hilfe bei Hochwasser hatten die Aktiven im Auge, als sie sich 2015 mit einem Spendenaufruf an regional ansässige Firmen wandten. "Die Idee entstand nach unseren Einsätzen bei der Flutkatastrophe 2013 und den Überschwemmungen nach den Starkregenfällen 2014", erläutert André Hofmann, Vorsitzender der Helfervereinigung des THW Bad Staffelstein. "Wir wollten auf derartige Ereignisse besser vorbereitet sein, und so baten wir Unternehmen um Unterstützung." Das Ergebnis übertraf die Erwartungen bei weitem: Insgesamt durfte sich die Helfervereinigung über knapp 20 000 Euro freuen. Mit dem Geld wurde neben Pumpen, Schläuchen und Stromerzeugern auch ein Tandemanhänger angeschafft, auf dem die Ausstattung fest verladen werden kann.
"Der Anhänger ermöglicht uns, im Einsatzfall schneller zu helfen, weil keine Zeit zum Verladen der Ausstattung benötigt wird", so Zugführer Johannes Stich. Den Ausbau des Anhängers mit einem Regalsystem erledigten die Helfer des THW in Eigenleistung. In 365 Arbeitsstunden verarbeiteten sie dabei 240 Meter Aluminiumprofile, 380 Winkel, über 30 Quadratmeter Riffelblech und mehr als 500 Nieten.
Sicher und schnell
Das Material kann nun sicher transportiert und am Einsatzort schnell entnommen werden. Die Beladung des Anhängers besteht unter anderem aus Schmutzwasserpumpen mit einer Gesamtförderleistung von etwa 10 000 Liter pro Minute, zwei Stromerzeugungsaggregaten, Saug- und Druckschläuchen mit einer Gesamtlänge von über 650 Metern, einem Nasssauger und einer Flächenbeleuchtung mit LED-Technik. Dazu kommen noch eine Schutz- und Sicherheitsausstattung wie Rettungswesten oder Pionierwasserhosen, Schlauchbrücken sowie Verkehrsleitkegel mit Blitzleuchten. Zumindest die neuen Pumpen haben ihren ersten Einsatz auch bereits gemeistert: Beim Fischsterben am Großen Angersee bei Bad Staffelstein pumpten sie im Herbst fünf Tage lang Frischwasser aus dem Main in den umgekippten See.
Wer den neuen Anhänger nebst Beladung selbst in Augenschein nehmen möchte, hat am 26. März Gelegenheit dazu. Dann präsentiert sich der Ortsverband beim Bad Staffelsteiner Autofrühling. Daniel Schell