Für einen innovativen Campus

1 Min
Die Lobby im Empfangsgebäude des Siemens-Campus (oben) und das Gebäude von außen Fotos: Siemens
Die Lobby im Empfangsgebäude des Siemens-Campus (oben) und das Gebäude von außen Fotos: Siemens
 

Auf einer Fläche von insgesamt 75 Fußballfeldern plant der Siemens-Konzern so etwas wie einen neuen Stadtteil.

Siemens hat die Firma Zech Building GmbH, eine Tochter der Zech Group GmbH aus Bremen, als Generalunternehmer für das zweite Modul des Siemens Campus Erlangen beauftragt. Ausschlaggebend war dabei unter anderem, dass die Systemsparte von Zech die Gebäude in fortschrittlicher Holzhybrid-Bauweise erstellen wird, einem der derzeit nachhaltigsten und innovativsten Bauverfahren.

Wie Siemens dazu mitteilt, wird wesentlicher Bestandteil von Modul 2, in dem die Abrissarbeiten des Altbestands bereits begonnen haben, ein repräsentatives Empfangsgebäude als zukünftige zentrale Anlaufstelle sein.

Mit dem Siemens Campus wandelt sich das derzeit noch geschlossene Forschungsgelände im Süden der Stadt Zug um Zug in einen neuen, offenen und lebendigen Stadtteil. Das Großprojekt auf einer Fläche von 75 Fußballfeldern wird in mehreren Modulen realisiert. Derzeit läuft bereits der Innenausbau in den ersten fertigen Gebäuden im 100 000 Quadratmeter großen ersten Modul.

Parallel dazu hat Siemens nun die Firma Zech beauftragt, auf einer Gesamtfläche von rund 80 000 Quadratmetern insgesamt vier weitere Bürogebäude, drei Parkhäuser und das neue zentrale Empfangsgebäude zu errichten.

Zuerst digital, dann real

Das Besondere nach Siemens-Angaben: Sämtliche Bürogebäude in Modul 2 werden in innovativer Holzhybrid-Bauweise entstehen. Dabei werden tragende Elemente aus Stahlbeton vorgefertigt, der Großteil jedoch aus Holzelementen gebaut. Dazu wird bereits vor Baustart ein sogenannter Digitaler Zwilling der Gebäude erstellt. Dieses auch BIM (Building Information Modeling) genannte Verfahren ermöglicht bei Holzhybrid-Gebäuden eine weitgehende industrielle Vorfertigung der oftmals standardisierten Bauelemente. Das Resultat: Die Bauzeit verkürzt sich insgesamt um rund ein Fünftel.

"Mit der Erstellung des zweiten Campus-Moduls in Holzhybrid-Bauweise belegen wir einmal mehr unseren Ruf als Innovationstreiber der Branche", freut sich Zsolt Sluitner, Bauherr und CEO von Siemens Real Estate, dem Immobilienunternehmen des Konzerns. "Es ist das derzeit größte deutsche Bauprojekt und selbst weltweit eines der ersten, die so realisiert werden."

Rund 80 Prozent weniger CO2

Im zweiten Modul des Siemens Campus können demnach durch die innovative Bauweise im Vergleich zum konventionellen Betonbau rund 80 Prozent CO2 vermieden und zwei Drittel des Betonanteils gespart werden. Dabei haben Holzhybrid-Gebäude eine herkömmlichen Gebäuden ähnliche Lebensdauer. Die hohe Recycling- und Wiederverwendungsquote erlaubt sogar mehre Gebäudezyklen. Gleichzeitig können die Flächen der Gebäude nach Fertigstellung besonders flexibel umgestaltet und an sich ändernde Anforderungen der Nutzer angepasst werden.

Als Höhepunkt wird auch das neue zentrale Siemens-Empfangsgebäude auf dem Campus in Holzhybrid-Bauweise erstellt. Als neues Gesicht von Siemens in Erlangen wird es die Architektur der anderen Campus-Gebäude aufgreifen, mit seiner über zwei Etagen verglasten Eingangshalle aber leicht über diese hinausragen. red