Druckartikel: Für eine bessere Welt

Für eine bessere Welt


Autor: Stephan Stöckel

Mainleus, Montag, 20. März 2017

Detlef Kühl ist ein Mann der guten Tat, der sich seit 25 Jahren im Mainleuser Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt engagiert - und das als Beamter.
Seit 25 Jahren hält der heute 74-jährige Detlef Kühl dem Mainleuser Awo-Ortsverein die Treue. In alle den Jahren hat er Alt und Jung mit dem Computer vertraut gemacht.  Foto: Stephan Stöckel


"Je mehr gute Taten wir zusammenbringen, umso besser wird die Welt." So lautete das Lebensmotto von Marie Juchacz, die 1919 die Arbeiterwohlfahrt gegründet hatte. Daran arbeitet seit Jahrzehnten Detlef Kühl aus Kauerndorf. "Ich tue das aus christlicher Nächstenliebe heraus", begründet der ehemalige Rektor der Mainleuser Schule sein Engagement im Awo-Ortsverein. Bei der Jahreshauptversammlung im Mehrgenerationenhaus wurde er für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Der frühere Mainleuser Bürgermeister Werner Grampp sei es gewesen, der ihn überredet habe, Mitglied bei der Awo zu werden. "Ich kannte seine soziale Gesinnung, und so sagte ich gerne zu", erinnert sich Kühl. An Grampp habe er die Leidenschaft für das ehrenamtliche Engagement bewundert. Einen anderen Aspekt lässt Kühl nicht unerwähnt: Als Vorstand und Vertrauensmann der evangelischen Kirchengemeinde in Mainleus habe es der ehemalige Rathauschef meisterhaft verstanden, Brücken zwischen der einst sozialistisch geprägten Awo und den christlichen Kirchen zu schlagen. "Das kam auch meinem christlichen Grundverständnis entgegen."
Die Awo wurde einst als Selbsthilfe der Arbeiterschaft gegründet. Als Akademiker und Beamter kam sich der Kauerndorfer bei der Mainleuser Awo aber nie fremd vor. "Aufgrund meiner christlich-sozialen Grundeinstellungen fühlte ich mich im Ortsverein nie als Fremdkörper." Im Gegenteil: "Die Mitglieder waren stolz und erfreut, dass ich mich als Schulleiter bei ihnen engagierte." Kühl schätzt das Gemeinschaftsgefühl im Ortsverein.
Viele Jahre diente er dem Verein als Beisitzer. Von seiner Freundschaft mit Werner Grampp profitierte die Mainleuser Grund- und Mittelschule. Gemeinsam mit dem Awo-Kreisverband wurde die Schulsozialarbeit ins Leben gerufen. Daraus entstand später die offene Ganztagesschule. Nicht nur beruflich, auch privat ist Kühl im Einsatz für die Bildung unterwegs. Viele Jahre gab er im Mehrgenerationenhaus Englisch- und Computerkurse. Noch heute hält er in der Betreuungsgruppe für Senioren Vorträge, mit denen er Erinnerungen weckt und das Allgemeinwissen aktiviert. "Das kann ich und dazu fühle ich mich berufen", sagt der 74-jährige.
Vorsitzende Adelheid Wich beziffert in ihrem Rechenschaftsbericht die Zahl der Mitglieder auf 302. Die Rednerin bedauert, dass sich die Krabbelgruppe Ende April vergangenen Jahres aufgelöst habe. Am Schluss seien es nur noch ein bis zwei Mamas mit ihren Babys gewesen, die das Angebot in Anspruch genommen hätten. "Die Eltern schicken ihre Kleinen in die Krippe und nicht mehr zu uns", nennt sie den Grund.
Die Angebote für die ältere Bevölkerung erfreuen sich großer Beliebtheit. Der Seniorentreff wurde laut Wich von 816 Frauen und Männern besucht. An den 30 Gymnastik- und Tanzstunden hätten 445 ältere Personen teilgenommen.


"Botschafter des Marktes"

Auch die drei Garden sind eine wichtige Stütze des Ortsvereins. "Jeder, der mittanzen will, ist herzlich willkommen", sagt Miriam Zeller. Bürgermeister Robert Bosch nennt die Garden "Botschafter der Marktgemeinde Mainleus". Von einem "rührigen Verein" spricht stellvertretender Kreisvorsitzender Hartmut Rochholz. Ehrungen rundeten die Versammlung ab..