Für das Baugebiet "Krossensee" geht Pinzberg finanziell in Vorleistung
Autor: Franz Galster
Pinzberg, Dienstag, 26. Juli 2016
Pinzberg — Die Menschen in der Bahnhofstraße von Gosberg beteiligen sich rege an der weiteren Gestaltung des Ausbaus und der Neugestaltung ihrer Straße. Bei...
Pinzberg — Die Menschen in der Bahnhofstraße von Gosberg beteiligen sich rege an der weiteren Gestaltung des Ausbaus und der Neugestaltung ihrer Straße. Bei einer Bürgerbefragung formulierten sie viele Ideen zur Gestaltung des Umfelds bis hin zum Bahnhofsvorplatz. Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU) legte die Ideen auf den Tisch.
Themen wie Parkplätze, Begrünung und die Umlage von Kosten wurden dabei angesprochen. Ein wesentliches Anliegen war auch die Minimierung des landwirtschaftlichen Verkehrs durch die Bahnhofstraße. Dafür zeigte Gemeinderat Markus Galster (WUB) wenig Verständnis. Die Maschinen seien nun einmal größer geworden. "Wie sonst soll man zu den Feldern kommen?", fragte Galster.
Ortsbegehung nach den Ferien
Wäre der Rad- und Wirtschaftsweg vom Gosberger Bahnhof Richtung Wiesenthau ausgebaut, würde dies laut Galster den landwirtschaftlichen Verkehr um etwa 80 Prozent reduzieren. Eine Ortsbegehung nach den Ferien mit den Planern, dem Gemeinderat und der Verwaltung wurde beschlossen. An das Ingenieurbüro Weyrauther vergab der Gemeinderat einen Ingenieurvertrag für die hydraulische Berechnung des Mischwasserkanals in Gosberg. Der entsprechende Preis liegt bei 4400 Euro. Für die Erschließung des Baugebiets "Krossensee" geht die Gemeinde mit rund 400 000 Euro in Vorleistung, weshalb sie ihrerseits von den anliegenden Eigentümern eine Vorleistung von 5000 Euro pro Grundstück erwartet.
Für die Kindertagesstätte tätigt die Kommune Möbelanschaffungen in Höhe von insgesamt rund 11 000 Euro. In diesem Zusammenhang lag ein Schreiben des Elternbeirats vor, in dem die Schulwegsicherung anmahnt wird. Die Zahl der Kinder sei stark gestiegen, was auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen nach sich ziehe. Angeregt wurde ein sicherer Übergang an der Hauptstraße. Ein Zebrastreifen, da war sich die Mehrzahl der Räte einig, ist allerdings nicht die erhoffte sichere Lösung..
Einigkeit herrschte zum Beitritt zur Bildung einer Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE). Bürgermeister Seeber stellte seinen Räten die Ziele dieser Zusammenarbeit über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg noch einmal vor. Es gehe um die Stärkung von Wirtschaft und Infrastruktur, um die regionale touristische Entwicklung sowie die Förderung von Landwirtschaft.
Einwohnerzahl entscheidet
Anfang Juni hatten sich alle teilnehmenden Gemeinden in einem zweitägigen Seminar mit dem Vorhaben beschäftigt. Einstimmig beschlossen jetzt die Gemeindevertreter von Pinzberg, der ILE "Fränkische Schweiz Aktiv" beizutreten. Diese besteht voraussichtlich aus den zwölf Gemeinden Stadt Ebermannstadt, Gößweinstein, Kirchehrenbach, Kunreuth, Leutenbach, Pinzberg, Markt Pretzfeld, Unterleinleiter, Stadt Waischenfeld, Weilersbach, Wiesenthau und Markt Wiesent-tal. Ein Entwicklungskonzept wird auf etwa 70 000 bis 80 000 Euro geschätzt. Die Kosten sollen auf Basis der Einwohnerzahl am 31. Dezember berechnet werden. Für Pinzberg bedeutet dies einen Beitrag zwischen 1000 und 2000 Euro. Gemeinderat Marcus Steurer (FW) informierte über die mögliche Einrichtung eines Hotspots. Es stehen pro Stützpunkt Kosten von jährlich rund 800 Euro im Raum. Die Frage bleibt, ob ein Hotspot für die Gemeinde sinnvoll ist. Das Thema wird weiter verfolgt.
Mit Verwunderung beobachtet man das Treiben am Gosberger Wehr. Badegäste aus dem Umkreis haben den romantischen Platz entdeckt. Über Facebook, so Seeber, erfahren auch Hundebesitzer, dass sie hier eine schöne Bademöglichkeit für ihre Vierbeiner vorfinden. Das aber könne nicht im Sinne des Naturschutzes sein.
Eigentlich dürfen nur landwirtschaftliche Fahrzeuge den entsprechenden Feldweg zum Wehr benutzen. Jetzt soll wieder das Verbotsschild aufgestellt werden.