Fünf Talente der Städtischen Musikschule erhielten den Ruckdeschel-Preis
Autor: Rebecca Vogt
Kulmbach, Montag, 22. Juli 2019
Wer kürzlich das Kulmbacher Rathaus betrat, konnte beinahe meinen, er hätte sich in der Tür geirrt. Bereits an der Pforte klangen einem aus dem oberen Stock Musik und Gesang entgegen, wie man es sonst...
Wer kürzlich das Kulmbacher Rathaus betrat, konnte beinahe meinen, er hätte sich in der Tür geirrt. Bereits an der Pforte klangen einem aus dem oberen Stock Musik und Gesang entgegen, wie man es sonst nur in der Oper zu hören bekommt. Die 16-jährige Kulmbacherin Fabia von Delius stimmte sich im Rathaussaal gerade stimmgewaltig auf die anstehende Verleihung des Ruckdeschel-Preises ein.
Wenige Minuten später folgte dann der eigentliche Auftritt vor Eltern, Lehrern und Vertretern der Kulmbacher Musikschule sowie des zugehörigen Förderverbands. Auch Oberbürgermeister Henry Schramm und Margit Ruckdeschel, die die Preise übergab, zählten zu den Zuhörern.
"Es ist unglaublich: so eine zarte Person und so eine kraftvolle Stimme", lobte Schramm die junge Künstlerin. Auch die Darbietungen der anderen Preisträger knüpften nahtlos an die hervorragende Leistung Fabias an, die eine Arie aus Verdis Troubadour dargeboten hatte.
Proben mit Schalldämpfer
Der zwölfjährige Jonathan Lormes sorgte mit seinem Schlagzeug für ordentlich Wumms im Rathaussaal. Zu Hause habe er einen eigenen, schallgedämpften Keller, berichtete Jonathan bei der Preisvergabe. Schon mit vier Jahren hat der Kulmbacher angefangen, Schlagzeug zu spielen, wie sein Lehrer Karsten Friedrich erzählte.
Leisere, aber ebenso klangvolle Töne schlug Ofeliya Guliyeva am Klavier an. Im stilvollen Ambiente des Rathaussaals hätte man sich da, mit ein bisschen Fantasie, auf Zeitreise begeben können. Etwa in eine schwungvolle Ballnacht zu Zeiten der Wiener Klassik. Ihre Schülerin habe schon mit zwölf Jahren Stücke gespielt, die eigentlich für 16-Jährige vorgesehen seien, berichtete Ofeliyas Lehrerin Renate von Hörsten. "Ofeliya gehört zu den Besten in Bayern." Auch eine sehr schöne Stimme habe die 15-Jährige.
Nicht musikalisch, aber altersmäßig aus der Reihe fiel Kathrin Lauterbach. Die 47-Jährige aus der Nähe von Bayreuth spielt das Euphonium. Begleitet von Ofeliya und Jonathan gab auch sie ihre Künste mit dem Stück "Freunde fürs Leben" zum Besten. "Es freut mich, dass wir auch aus dieser Altersklasse eine Preisträgerin haben", sagte Harald Streit, Leiter der Musikschule.
Eine war auf Klassenfahrt
Diese sei auch für "junggebliebene Erwachsene" da. Lauterbach zählt zusammen mit der Neudrossenfelderin Theresa Griese (Violoncello), die aufgrund einer Klassenfahrt verhindert war, zu den Sonderpreisträgern.