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Fünf Schaufeln für eine Spange


Autor: Michael Busch

Haundorf, Dienstag, 08. Juli 2014

Spatenstich  Fünf Spaten, mehrere Jahre Planung und 1,5 Millionen Euro - das sind die Zahlen rund um eine Entlastungsstraße, deren Bau nun begonnen hat. Die Haundorfer sollen im nächsten Jahr davon profitieren.
Landrat, Bürgermeister, Bauleiter, Planungsbürovertreter und Tiefbauamtschef vollziehen den symbolischen Spatenstich für die Haundorfer Spange, mit der in Zukunft Haundorf massiv entlastet werden soll.  Foto: Michael Busch



von unserem Redaktionsmitglied 
Michael Busch

Haundorf — Die fünf Spaten, die aufgereiht auf einem Feld kurz vor der Ortseinfahrt zum Herzogenauracher Ortsteil Haundorf stehen, sind erst der Anfang. Spaten, die bei den kommenden Bauarbeiten nicht mehr benötigt werden, denn vor allem in der Anfangsphase wird erst einmal "schweres Gerät" gebraucht.

Start vor dem Regen

Bagger und Walzen werden benötigt, die für rund 1,5 Millionen Euro eine Straße fertigstellen, die schon lange auf dem Wunschzettel Herzogenaurachs und des Landkreises Erlangen-Höchstadt steht. Landrat Alexander Tritthart (CSU) drängt auch zum Spatenstich, was nicht damit zu tun hat, dass die Baumaßnahme vielleicht im letzten Moment doch noch verhindert werden könnte. Es ist vielmehr der Blick zum Himmel, der ihm das "Lasst uns starten, bevor es zu regnen beginnt" entlockt.
"Wir bauen hier etwas, das vor allem den Bürgern des Herzogenauracher Stadtteils entgegenkommt", erklärt der Landrat, der zur Zeit der ersten Beschlüsse dieses Amt allerdings noch nicht innehatte. Er hat aber die zum Teil zähen Verhandlungen mit Grundstückseigentümern mitbekommen, die den besten Preis für ihren Boden herausholen wollten.
Der Sinn der sogenannten Haundorfer Spange stehe außer Frage. Denn "mit dieser Straße werden viele Probleme in Hinsicht auf die Verkehrsströme gelöst", erläutert Herzogenaurachs Erster Bürgermeister German Hacker (SPD). Bereits die jetzige Verkehrsdichte durch Fahrer, die von der Umgehungsstraße Herzogenaurach (Hans-Ort-Ring) zum dortigen Parkhaus des Sportartikelherstellers Adidas wollen, sei sehr hoch. Diese fahren momentan weitgehend durch Haundorf. Bei den Planungen weiterer Bürogebäude und Parkhäuser auf dem Gelände von Adidas komme es zu einer weiteren Verkehrsbelastung, die nun aus dem Stadtteil herausgezogen werde.

Kosten werden geteilt

"Die Kosten teilt sich der Landkreis und die Stadt - zwei Drittel gehen auf Herzogenaurach, der Rest auf den Landkreis", erläutert Tritthart. "Wobei es noch Zuschüsse geben wird", sagt Friedrich Geyer, Chef des Tiefbauamtes im Landkreis. Das sei nicht die übliche Aufteilung wirft Hacker ein, "in diesem Falle profitieren unsere Einwohner aber massiv von dem Projekt". Es sei nicht nur die wegfallende Belastung durch die Fahrzeuge, es sei auch der geplante Kreisverkehr, der als Ortseingangsbremse diene.
Am Ende des Adidas-Geländes wird ein Kreisel die "Haundorfer Spange" an die ERH 3 anbinden und so einen kurzen Weg zum nördlichen Parkplatz auf der World of Sports und zum Parkdeck nebenan ermöglichen. Parallel dazu wird es einen Ringschluss des Radwegenetzes geben, so dass auch diese Möglichkeit besser genutzt werden könne.