Fülle der kommunalen Aufgaben ist im Ehrenamt nicht zu schaffen
Autor: Karl Heinz Wirth
Dormitz, Sonntag, 25. November 2018
Karl-Heinz Wirth Im Rahmen der Sanierung der Nepomuk-Brücke ist auch der Abbau der Nepomuk-Skulptur und Restaurierung erforderlich. Dies teilte Bürgermeister Holger Bezold (FW) den Räten bei der jüngs...
Karl-Heinz Wirth Im Rahmen der Sanierung der Nepomuk-Brücke ist auch der Abbau der Nepomuk-Skulptur und Restaurierung erforderlich. Dies teilte Bürgermeister Holger Bezold (FW) den Räten bei der jüngsten Ratssitzung mit.
Um in Bereich der Fußgängerbrücke ungehindert arbeiten zu können und Beschädigungen einer angrenzenden Sandsteinanlage auszuschließen, sei es notwendig, einen Sandsteinpfosten sowie drei Mauerelemente zu entfernen und nach Fertigstellung wieder fachgerecht hinzustellen. Der Gemeinderat beauftragte die ausführende Firma mit der Durchführung der Arbeiten. Kostenpunkt: 3 200 Euro.
Apropos Bauarbeiten: "Wenn die Gemeinde den Kindergarten erweitert oder neu baut, Straßen, Wasserleitungen und Kanäle erneuert, dann ist der Arbeitsaufwand für einen ehrenamtlichen Bürgermeister schon immens", erläuterte Vizebürgermeister Matthias Fuchs (ÜW) den Gemeinderäten. Dormitz habe zwar schon einiges erledigt, doch viele Projekte und Aufgaben stünden noch bevor. Fuchs warb damit um Verständnis für den Vorschlag, künftig einen hauptamtlichen Bürgermeister zu beschäftigen.
Zur Begründung erläuterte Matthias Fuchs weiter: "Viele Aufgaben sind in den letzten Jahren von Bund, Land und Landratsämtern auf die Kommunen übertragen worden. Das ist zwar für den Bürger angenehm und erspart ihm so manchen Weg in die nächste Behörde." Mit diesen zusätzlichen Aufgaben werde aber den Verwaltungen einiges abgefordert.
Was sich letztlich auch in höherem Arbeitsaufwand bei den Bürgermeistern niederschlage, erläuterte Fuchs und plädierte für einen hauptamtlichen Bürgermeister ab der Kommunalwahl 2020.
Kontroverse Diskussion
"Ich denke wir haben eine gute Verwaltung", meinte Marianne Mirsberger (CSU), und lehnte den Antrag als nicht gerechtfertigt ab. Im Gegensatz zu Lydia Bänsch (FW-UB): "Bei der Verantwortung für einen Haushalt von 5,6 Millionen Euro und 40 Mitarbeitern in der Verwaltungsgemeinschaft halte ich einen hauptamtlichen Bürgermeister für gerechtfertigt", fand sie. Bürgermeister Holger Bezold erledigte seine Aufgaben als ehrenamtlicher Bürgermeister überwiegend am Abend und am Wochenende.
Der Arbeitsaufwand liege jede Woche bei 35 bis 40 Stunden. Neben seiner Tätigkeit als Bürgermeister ist Bezold noch 40 Stunden in einer anderen Gemeinde beschäftigt. Die Belastungsgrenze für einen ehrenamtlichen Bürgermeister sei damit klar überschritten.