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Frühjahrsputz am Weiher


Autor: Klaus Klaschka

Rugendorf, Mittwoch, 16. März 2022

Den Frühjahrsputz am Naturbadeweiher lässt sich die Gemeinde Rugendorf in diesem Jahr einiges kosten: so um die 120 000 Euro wahrscheinlich. "Wenn es geht aber lieber weniger", mahnte Zweite Bürgermei...
Die bauliche Verbesserung der Kneippanlage am Badeweiher ist bereits im Gange.


Den Frühjahrsputz am Naturbadeweiher lässt sich die Gemeinde Rugendorf in diesem Jahr einiges kosten: so um die 120 000 Euro wahrscheinlich. "Wenn es geht aber lieber weniger", mahnte Zweite Bürgermeisterin Elisabeth Schmidt-Hofmann in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Immerhin bringt der Weiher an der Badstraße der Gemeinde keinerlei Einnahmen. Der Besuch kostet keinen Eintritt. Dafür werden eine Liegewiese geboten, Umkleidekabinen, ein Sandkasten unter einem Sonnensegel für die Kleinen, ein überdachter Pavillon zum Sitzen (oder als Knutschecke abends für die nicht mehr so kleinen) und für weitere dringende Angelegenheiten ein paar Meter weiter Toiletten im Haus der Jugend.

Der Weiher ist zurzeit abgelassen. Die ansonsten gut frequentierte Kneippanlage wird bereits baulich verbessert. Es entstehen neue Treppen zum Becken, die, weil flacher als zuvor, leichter begehbar sein werden. Um das Becken kommt ein Geländer aus Edelstahl. Naturstein ersetzt die morschen Holzpalisaden außenherum.

Dafür bekommt Rugendorf einen Zuschuss von 18 000 Euro aus dem Sonderprogramm der Staatsregierung anlässlich des 200. Geburtstags von Sebastian Kneipp im vergangenen Jahr, muss aber mindestens 20 000 Euro in die Verbesserung der Anlage investieren.

Brücke ist schon fertig

Die Brücke zwischen Kneippanlage und Weiher hat der Bauhof bereits im vergangenen Jahr im Wesentlichen erneuert. Auch die Einfassung des Weihers selbst und die Abgrenzung des Planschbeckens müssen saniert werden, denn die Holzpalisaden zur Uferbefestigung taugen nicht mehr viel. Dazu hat sich der Gemeinderat die Kosten für eine Befestigung aus mächtigen, 1,2 mal 1,2 Meter großen Betonquadern vorlegen lassen; zum einen "Lego"-Elemente mit Noppen oben, von denen Martin Hohlweg abriet, da sie nicht armiert sind, zum anderen armierte Winkelelemente. Gesamtkosten gut 90 000 Euro.

"Stabil, aber nicht schön", bemäkelte Franz Schnaubel den Betonplan. "Wir haben einen Naturbadeweiher, da passt Beton wirklich nicht, das sieht dann aus wie Lärmschutz an der Autobahn", sagte er und traf damit auch die mehrheitliche Meinung des Gemeinderats. Die Palisaden an der Sportplatzseite sollen also wieder aus Holz sein.

"Lärche oder Douglasie" empfahl Martin Hohlweg als am geeignetsten und überschlug die Materialkosten grob aus dem Stegreif: "20er Durchmesser, je 1,50 Meter lang, sind fünf Stück pro Meter, entspricht 250 Euro netto, mal 70 Meter." Das Aufstellen werde dafür zeitaufwendiger und damit teurer sein. In diesem Sinn verwarf der Gemeinderat den Betonplan und wartet nun auf ein passendes Angebot für Holz.

Palisaden wieder aus Holz

"Unser Badeweiher ist für Rugendorf ein Alleinstellungsmerkmal", fasste Johannes Heyl die naturnahe Entscheidung nochmals zusammen. Was die Kosten betrifft, rechnete Martin Weiß vor: "1984, als der Weiher angelegt wurde, hatten wir 96 000 Mark Gewerbesteuereinnahmen, 2021 etwa 956 000 Euro, das Zwanzigfache; wir sollten es uns also leisten."

Man werde nun versuchen, jemanden zu finden, der die neuen Palisaden noch vor dem Beginn der Badesaison installiert, sagte Bürgermeister Gerhard Theuer. Auch ein neues Hinweisschild brauche man, bei dem auch der Rechtschreibfehler (Kneippanlage mit nur einem p) repariert wird.

Im Übrigen sei inzwischen der Förderbescheid des Landratsamts für ein Storchennest eingetroffen, teilte Theuer mit, das man nun möglichst noch kurzfristig auf dem Kirchendach installieren müsste.