Frühjahrsaufschwung und Kurzarbeit mildern Pandemiefolgen ab
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Kronach, Mittwoch, 03. Juni 2020
Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wirkten sich auch im Mai dominierend auf die Lage am Arbeitsmarkt aus. Dennoch setzte in den vergangenen Wochen mit Verzögerung...
Die wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus wirkten sich auch im Mai dominierend auf die Lage am Arbeitsmarkt aus. Dennoch setzte in den vergangenen Wochen mit Verzögerung und in abgemilderter Form der Frühjahrsaufschwung im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg ein. In Verbindung mit der Kurzarbeit wurde dadurch der Anstieg der Arbeitslosigkeit abgebremst. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich im Mai um 591 Personen (+4,7 Prozent) auf 13 068 Menschen. Im April fiel der Anstieg 2,5 Mal so hoch aus
(+1 471 Personen). Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,8 Prozent.
Im Landkreis Kronach fiel der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Plus von 20 Personen (+1,3 Prozent) um 87,6 Prozent geringer aus als noch im April. Zum Vergleich: In der Stadt Bamberg erhöhte sich die Arbeitslosigkeit seit Ende April um 6,5 Prozent, im Landkreis Coburg um 6,3 Prozent, im Landkreis Bamberg um 6,1 Prozent, in der Stadt Coburg um 5,9 Prozent, in Forchheim um 3,4 Prozent und in Lichtenfels um 2,8 Prozent.
1537 Menschen sind im Landkreis Kronach aktuell arbeitslos gemeldet, 440 (+40,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Es verloren 17,9 Prozent mehr Menschen ihre Beschäftigung als in 2019. Gleichzeitig fanden 33,7 Prozent weniger einen neuen Arbeitsplatz. Die Arbeitslosenquote nahm im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent (Vorjahr 2,8 Prozent) zu.
Nach Einschützung von Brigitte Glos, Leiterin der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg, wurde im Mai der schlagartige Anstieg der Arbeitslosigkeit durch die massive Inanspruchnahme von Kurzarbeit, dem einsetzenden Frühjahrsaufschwung in den Außenberufen sowie den weiteren wirtschaftlichen Lockerungen deutlich gebremst. Seit Beginn der Corona-Krise hätten im Agenturbezirk Bamberg-Coburg 6545 Betriebe Kurzarbeit für voraussichtlich 92 903 Arbeitskräfte angezeigt. Glos: "Bisher setzen alle Branchen viel stärker auf Kurzarbeit als auf Entlassungen. Das zeigt, dass die Arbeitgeber ein Ende der Krise in absehbarer Zeit erwarten." Das Gros der Arbeitslosmeldungen kam im Mai erneut aus dem verarbeitenden Gewerbe (317 Personen), insbesondere aus der Metall- und Elektroindustrie (148 Menschen). Neben dem Handel (199 Entlassungen) sind auch die Zeitarbeit (171 Personen) sowie das Gastgewerbe (98 Personen) stark betroffen. Weil die Corona-Krise vorrangig durch Regelungen des Gesundheitsschutzes be-stimmt wird, erwartet Brigitte Glos, dass die Arbeitslosigkeit auch in den Sommermonaten weiter steigen wird. red