Frischer Wind belebt den "Treff"
Autor: Eckehard Kiesewetter
Ebern, Dienstag, 03. Sept. 2019
Unter neuer Leitung und mit vereinten Kräften bei der Renovierung des früheren Hausmeister-Hauses an der Mittelschule hat sich das Jugendzentrum der Arbeiterwohlfahrt in Ebern gut entwickelt. Die Besucherzahlen sprechen für sich.
Eckehard Kiesewetter Ebern — Mathilda (14), Lena (elf) und Adelina (14) finden's cool hier, "weil man sich mit Freunden verabreden und immer Leute treffen kann". Außerdem hat das Trio den Spaß am gemeinsamen Kochen entdeckt. Marcel (14) und Dominik (16) nutzen das Jugendzentrum gern als Treffpunkt, "auch um danach weiterzuziehen". Devin (14) findet's chillig und fläzt sich auf die Ledercouch. Auch Emilie genießt es, hier Leute zu treffen und cool abzuhängen.
Manche Mädels, die aber lieber ihren Namen nicht verraten, kichern untereinander: Sie kommen wegen der Jungs. Und manchen von den Jungs geht es da, wenn sie ehrlich sind, kein bisschen anders mit den Mädchen. Jessica (14) mag es, dass sie hier die Musik mal so richtig aufdrehen kann und Sebastian (14) meint, die Leute hier im Jugendtreff der Arbeiterwohlfahrt (Awo) seien einfach "okay ".
Der Laden läuft
"So 15 bis 20 Jungs und Mädchen waren auch in den Ferien meistens da, an Regentagen auch mal weniger", sagt Treffleiter Manfred Jung. Für den Sommer seien das "sensationelle Zahlen", zumindest im Vergleich mit anderen Jugendtreffs im Landkreis. Das weiß er von einem Leitertreff beim Kreisjugendring in Knetzgau. Andere Treffs beklagen, dass sich dorthin nicht mal mehr eine Handvoll Jugendlicher verliert.
Meistens sind es Grüppchen, die da in Ebern kommen, zum Quatschen oder Handy-Daddeln im Aufenthaltsraum, zum Spielen im Keller oder - grade im Sommer- auch draußen am Grill. Aktuell sind X-Boxspiele angesagt und Angebote wie "Let's dance". Aber auch bei Arbeitseinsätzen für ihren "Treff" halten sich die Jugendlichen nicht zurück.
Manche bleiben stundenlang, andere wiederum halten sich nur kurz hier auf, oder sie verbringen die Zeit, bis der Bus kommt.
Neues Heim und frischer Wind
Seit es das Kujath-Haus nicht mehr gibt, trifft sich Eberns Jugend hier in dem Nebengebäude der Mittelschule, ehemals Dienstwohnung von Hausmeister Hans Schott. Ein Betonbau, viel nüchterner und längst nicht so anheimelnd, wie es die alte Villa am Anlagenring gewesen ist. Aber die Jugend kommt gerne hierher. Erst recht, seit die neue Leitung frischen Wind reingebracht hat.
Zuvor fehlte für einige Zeit geeignetes Personal, der Verein zur Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit hatte sich aufgelöst, es hat immer wieder mal Probleme im Haus gegeben; an manchen Tagen standen die Jugendlichen vor verschlossenen Türen. "Alles halt eher auf Sparflamme", findet Manfred Jung.