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Friedwald wäre der 16. Friedhof, weckt aber lebhaftes Interesse


Autor: Ralf Kestel

Ebern, Samstag, 31. Januar 2015

Ebern — Die Friedhöfe ließen ihn nicht ruhen. Eine Fleißarbeit legte Bauamtsleiter Martin Lang dem Stadtrat am Donnerstag vor. Eine Übersicht über alle 15 Friedhöfe im Stadtgebiet ...


Ebern — Die Friedhöfe ließen ihn nicht ruhen. Eine Fleißarbeit legte Bauamtsleiter Martin Lang dem Stadtrat am Donnerstag vor. Eine Übersicht über alle 15 Friedhöfe im Stadtgebiet samt seiner Vorschläge, wo sich jeweils Urnengräber vorsehen lassen. Dieser Ansatz geht auf einen Antrag von Drittem Bürgermeister Werner Riegel (SPD) zurück, der im November mehr Urnengräber auf den Friedhöfen in den Stadtteilen sowie einen Waldfriedhof unterhalb des Käppeles angeregt hatte. "Ich hatte nicht gedacht, dass die Möglichkeit zur Schaffung eines Friedwaldes so eine Lawine auslösen könnte", fasste Riegel die Reaktionen auf seinen Vorschlag zusammen. "So eine Ruhestätte im Wald wird einfach gewünscht."
Das ließ auch Bürgermeister Hennemann keine Ruhe mehr. "Wir haben 15 Friedhöfe mit ganz unter unterschiedlichen Charakteren im Stadtgebiet und damit muss man mit Bedacht umgehen, weil sensible Bereiche berührt werden", sagte Jürgen Hennemann, der auch auf die Kosten schaute. "Trotz der 78 000 Euro an Bestattungsgebühren legen wir jedes Jahr drauf, weil bei so vielen Friedhöfen eben hohe Aufwendungen anfallen." Deswegen fand er die Umsetzungen eines zusätzlichen Fried- bzw. Waldfriedhofes "auch nicht so einfach". Hennemann: "Da hängt einiges hintendran und muss abgeprüft werden." Gemeint die Verkehrssicherungspflicht, damit keine Äste von Bäumen herabfallen etc.

Viele Nachfragen

Für eine schnelle Umsetzung sah Hennemann keine Chancen, weil auch die zuständige Sachbearbeiterin demnächst in Ruhestand tritt.
Bauamtsleiter Martin Lang zitierte eine Erhebung, wonach zusätzliche Grabstellen im gesamten Stadtgebiet nicht mehr nachgefragt werden. "50 Prozent sind schon Urnenbestattung", ergänzte Bürgermeister Hennemann, weil die Angehörigen nach Grabstätten suchen, die weniger Pflegeaufwand erfordern. Klangen die Ausführungen aus der Verwaltungen wie eine verhohlene Ablehnung, bohrte Fabian Weber (CSU) wegen des Friedwaldes nochmals nach. "Das sollte man nochmals detailliert darstellen, auch von der finanziellen Seite her. Ich bin auch schon von vielen Seiten her darauf angesprochen worden."