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Friedhof trocknet aus


Autor: Andreas Dorsch

Zentbechhofen, Mittwoch, 12. August 2015

hitze  In Zentbechhofen kommt kein Wasser mehr aus den Zapfstellen. Die Pflanzen auf den Gräbern leiden. Helfer forschen nach der Ursache.


von unserem Redaktionsmitglied 
Andreas Dorsch

Zentbechhofen — Wer die Pflanzen auf den Gräbern seiner Angehörigen im Höchstadter Ortsteil Zentbechhofen nicht vertrocknen lassen will, muss in diesen Tagen zur Selbsthilfe greifen - wie Linde Burkard. Die Zentbechhofenerin lädt täglich drei volle Gießkannen in den Kofferraum ihres Autos, um das Grab ihres verstorbenen Ehemanns zu bewässern.
Aber nicht alle Angehörigen wissen sich so zu helfen. Älteren Menschen sind solche schweißtreibenden Aktionen nicht zuzumuten. Deshalb versucht eine kleine Gruppe von Rentnern um Mesner Werner Hahn, das Wasser an den Zapfstellen am Friedhof schnell wieder sprudeln zu lassen. Bis gestern waren sie der Ursache für die versiegten Wasserhähne schon ein Stück auf die Spur gekommen.
Die Wasserleitung auf dem Zentbechhofener Friedhof wird aus einer Quelle oberhalb des Gottesackers gespeist. Das Wasser der rund um die Uhr fingerdick sprudelnden Quelle wird in einem Betonbecken gefasst und in den Friedhof geleitet. Durch das natürliche Gefälle sollte eigentlich genügend Druck auf den Leitungen sein.
"Von der Quelle bis zur Verteilstation am Friedhofseingang haben wir die Leitung schon durchgespült", berichtet Werner Hahn. Damit müsse die Ursache im Leitungsnetz auf dem Friedhof liegen, vermuten die Helfer. Letztmals wurden die verstopften Leitungen 2002 von Wurzelwerk und anderen Verunreinigungen gesäubert.