Druckartikel: Friedhof Melkendorf: Die Lebensbaum-Hecke ist weg

Friedhof Melkendorf: Die Lebensbaum-Hecke ist weg


Autor: Peter Müller

Melkendorf, Montag, 26. März 2018

Auf Baumfällungen wie neulich an der Berliner Brücke reagieren die Bürger sensibel. Jetzt ist eine große Hecke verschwunden - am Melkendorfer Friedhof. Eine...


Auf Baumfällungen wie neulich an der Berliner Brücke reagieren die Bürger sensibel. Jetzt ist eine große Hecke verschwunden - am Melkendorfer Friedhof.
Eine junge Frau, die gestern in der Mittagszeit zusammen mit ihrer Mutter das Grab eines Angehörigen pflegte, zeigte sich nicht glücklich darüber, dass die Hecke entfernt worden ist. "Durch den Bewuchs hatte unser Friedhof den Charakter einer Parkanlage. Der ist jetzt verloren gegangen", sagte sie, mutmaßte aber gleichzeitig, dass die Gehölze krank waren. "Da musste ja schon mal ein Stück entfernt werden."
Was war der Grund für die Radikalkur? Der Bau der Ortsumgehung?
Baudirektor Siegfried Beck, Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Bayreuth, bejaht das. Er erläutert, dass die Lebensbaumhecke an der Nord-Ost-Seite des Friedhofs die Grenze zum Nachbargrundstück um bis zu 2,5 Meter überschritt und in den Bereich des künftigen Einschnitts für die Ortsumgehung Melkendorf hineinragte. "Deshalb wurde die Hecke in Absprache mit der Kirchengemeinde Mitte Februar entfernt und der offene Bereich durch einen Bauzaun gesichert."
Die weiteren, kürzlich durchgeführten Rodungsmaßnahmen im Bereich der südöstlichen Ecke beim Haupteingang des Gottesackers parallel zum Friedhofsweg seien nicht vom Staatlichen Bauamt veranlasst und auch nicht für den Bau der Umgehung erforderlich.
Die Fällungen an der Nord-Ost-Seite des Friedhofs wurden laut Beck im Rahmen der Vorgaben des Naturschutzgesetzes Mitte Februar 2018 durchgeführt. Wann die weiteren Rodungen entlang des Friedhofwegs durchgeführt wurden, darüber könne er keine Auskunft geben.
Pfarrer Klaus Spyra war gestern nicht zu erreichen.