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Freude auf den Wandermarathon


Autor: Heike Schülein

Kronach, Sonntag, 08. Sept. 2019

Am 16. Mai 2020 wird der Frankenwald-Wandermarathon in Kronach stattfinden. Bei einem Infoabend wurden die Idee und das Konzept wie auch der aktuelle Stand der Streckenideen und die Zeitplanung vorgestellt.
Über 42 Kilometer müssen die Teilnehmer zurücklegen, da kommt jede Abwechslung unterwegs recht. Foto: Frankenwald Tourismus


Die Plätze für den Frankenwald Wandermarathon sind bundesweit heiß begehrt und in Nullkommanichts vergriffen. Umso größer ist die Freude in der Kreisstadt, dass 2020 Kronach der Ausrichter-Partner des Wander-Events sein wird.

Von der Kreisstadt aus soll es über Glosberg und Friesen nach Marktrodach gehen - und anschließend über die Radspitze nach Seibelsdorf und Weißenbrunn zurück. Die Teilnehmer wandern dabei gut 42 Kilometer und legen schon am frühen Morgen los. Das Frankenwald-Tourismus-Service-Center und der Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Lucas-Cranach-Stadt suchen nun interessierte Bürger, Vereine, Firmen und Institutionen, die sich bei der Durchführung der Veranstaltung einbringen wollen.

"Das Geheimnis des Erfolges ist natürlich unsere wunderschöne Heimat", meinte Markus Franz im historischen Rathaus. Der Geschäftsführer des Frankenwald-Tourismus-Service-Centers machte schon einmal jede Menge Lust auf das Ereignis, das am 16. Mai 2020 mit Start und Ziel in Kronach über die Bühne gehen wird.

"Die Helfer sind die Keimzelle des Frankenwald-Wandermarathons. Er lebt von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Bevölkerung", verdeutlichte Franz, dass die Teilnehmer dann selbst bei widrigen Wetterbedingungen - etwa Regen - zufrieden im Ziel ankommen. Rund 150 bis 200 Helfer seien jeweils in den vergangenen Jahren im Einsatz gewesen. "Es hat jedes Mal funktioniert und es wird auch dieses Mal wieder funktionieren", zeigte er sich sicher.

Dass der Phantasie bei der Ausgestaltung von Erlebnisstationen keine Grenzen gesetzt sind, belegten die Bilder von Aktionen der vergangenen Jahre, die Franz exemplarisch zeigte. Möglich ist eigentlich alles, nur eines ist fest gesetzt: Die Frankenwald-Weiber, die Bier, Schnaps und Wöscht bringen, dürfen bei dem Event nicht fehlen. Außer Alkohol und Stimmung haben die Damen auch immer ein selbstgemachtes Geschenk für die Wanderverrückten dabei - beispielsweise gestrickte Wandersöckchen, Hemdchen oder Mützchen -, mittlerweile schon eine ganze Kollektion, und das jedes Mal für über 600 Teilnehmer. "Das ist Wandermarathon live", schmunzelte Franz.

Erlebnis- und Verpflegungspunkte

Nötig sein werden 20 kurzweilige Erlebnis- sowie 15 Verpflegungspunkte. Gerade die Verpflegung von 600 Teilnehmern stelle eine große Herausforderung dar. Dies gelte insbesondere für das Frühstücksbüffet ab 5.30 Uhr sowie für das Mittag- und Abendessen, wobei für jeden etwas dabei sein solle: für Veganer, Vegetarier und Fleischesser. Unterwegs gibt es Brotzeiten sowie Kaffee und Kuchen. Die Verpflegung müsse dabei nicht zwangsläufig in gastronomischer Hand liegen. Heuer beispielsweise zeichnete hierfür die Freiwillige Feuerwehr Marktleutgast mit 80 Helfern verantwortlich. Auch komplettes Geschirr für 600 Leute werde benötigt. Pappgeschirr ist seit rund fünf Jahren aus Gründen der Nachhaltigkeit verpönt.

"Am Abend kommen die Leute mit mehr Gewicht als am Morgen ins Ziel, weil es überall so leckere Sachen gibt", lachte Franz. Die komplette Verpflegung sei im Startergeld von 65 Euro inbegriffen. Alle Teilnehmer erhalten auch ein Finisher-Geschenk der Stadt sowie anfangs ein Starterpaket.

Wichtig seien Fanmeilen bei den Ortsdurchquerungen - also der herzliche Empfang der Wanderer in den Ortschaften. Daher erwarte er auch von den Kronachern, dass sie diese schon am frühen Morgen bejubelten. Start ist um 7 Uhr beim Schulzentrum. Von dort aus führt der Weg hinauf zur Festung und wieder hinab. "Da muss Stimmung in der Stadt sein", appellierte er. Der Weg umfasst 42,7 Kilometer bei 1151 Höhenmetern und "bösen Anstiegen". Es gibt auch einen Shuttle-Punkt zum Abholen, wenn Wanderer nicht mehr weiterkönnen. "Viele unterschätzen das Frankenwald-Profil ein bisschen", verdeutlichte er. Dennoch erreichen zwischen 450 und 500 das Ziel.

Gewinn für die Region

Rund die Hälfte der Wanderer kommt von auswärts, die meisten sind zwischen 35 und 55 Jahren alt. Die Auswärtigen bleiben in der Regel zwei Nächte in der Region. Befragungen zufolge würden 97,3 Prozent von ihnen aufgrund ihrer beim Wandermarathon gewonnenen Eindrücke den Frankenwald nochmals besuchen. Eventuell will man am Folgetag noch eine weitere Aktion anhängen, um die Leute länger hier zu halten.

Die Königsdisziplin sei es, die Wanderer im Ziel gebührend zu empfangen, die dort zu sehr unterschiedlichen Zeitpunkten einträfen. Kronachs tapfere Weiber seien geradezu dazu prädestiniert, auch den Letzten ins Ziel zu treiben, tragen oder schleifen. "Der Wandermarathon ist kein Hexenwerk", betonte Franz abschließend. Aber er mache viel Arbeit und erfordere große Kreativität. Er hoffe daher, dass sich viele Helfer zum Organisieren, Zuarbeiten und Mitwirken fänden.