Druckartikel: Frensdorf kommt in diesem Jahr ohne Neuverschuldung aus

Frensdorf kommt in diesem Jahr ohne Neuverschuldung aus


Autor: Evi Seeger

Frensdorf, Donnerstag, 30. März 2017

Lob gab es in der Sitzung für Frensdorfs Gemeindekämmerer: Bernd Köppl hatte es in diesem Jahr geschafft, den Gemeindehaushalt, ein Zahlenwerk mit einem Ges...


Lob gab es in der Sitzung für Frensdorfs Gemeindekämmerer: Bernd Köppl hatte es in diesem Jahr geschafft, den Gemeindehaushalt, ein Zahlenwerk mit einem Gesamtvolumen von 12,3 Millionen Euro, bereits zeitig im Jahr vorzulegen. Vielleicht hatte es dem Herrn über die Finanzen in diesem Jahr aber auch mehr Spaß gemacht, den Etat zu erstellen.
"Momentan müssen wir uns über die finanzielle Situation keine Gedanken machen", stellte Gemeinderat Günter Diller fest. Die Finanzsituation sei geordnet und solide und komme ohne Neuverschuldung aus. Diller ermahnte aber auch zur Achtsamkeit, "denn was uns noch im Untergrund erwartet, kann teuer werden". Dazu konnte Köppl noch keine Angaben machen. Der Zustandsbericht auf Basis der Kanaluntersuchung werde in 2017 erwartet.
Trotz enormer Investitionen in Höhe von 4,2 Millionen könne der Haushalt problemlos ohne Neuverschuldung ausgeglichen werden, betonte auch Bürgermeister Jakobus Kötzner (AWL). Dies sei möglich durch die im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Zuführung in Höhe von 883 000 Euro sowie den Übertrag nicht verbrauchter Haushaltsmittel in Höhe von 600 000 Euro aus dem Vorjahr. "Wir hatten 2016 die Schule im Haushalt, das Geld aber nicht verbaut." Im vorliegenden Haushalt steht der letzte Abschnitt der Schulsanierung, der Verwaltungstrakt, mit 700 000 Euro zu Buche.


Eine verlässliche Größe

Die Einkommensteuerbeteiligung sei in den letzten zehn Jahren kontinuierlich gestiegen und betrage in diesem Etat knapp 2,6 Millionen. Im Gegensatz zur Gewerbesteuer sei die Einkommensteuer bei den Einnahmen "eine verlässliche Größe", stellte Kötzner fest. Die Gewerbesteuer habe der Kämmerer mit 390 000 Euro "sehr vorsichtig" angesetzt. An Kreisumlage - sie steigt mit der Umlagekraft der Gemeinde - müsse Frensdorf in diesem Jahr mehr als 1,7 Millionen bezahlen. Etwas weniger, 1,6 Millionen, bekommt die Gemeinde als Schlüsselzuweisung.
Die Schulden sollen in diesem Jahr von 632 Euro pro Kopf der 5238 Einwohner auf 596 Euro sinken. Damit liegt Frensdorf zwar weit über dem Landkreisdurchschnitt von 274 Euro, aber etwa gleich hoch mit dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden in Bayern.
Kötzner erinnerte bei diesem Vergleich an die bereits getätigten Investitionen, wie die Sanierung der Schule, den Bau der Schulturnhalle und den Bau von Feuerwehrhäusern. Sofern keine unvorhersehbaren Investitionen anfallen, werde die Verschuldung der Gemeinde schon bald zurückgehen, erklärt der Kämmerer.
Größter Brocken im vorliegenden Haushalt sind Grunderwerb und Erschließung des Baugebiets "Kerntner Feld, Bauabschnitt 4". Mit mehr als 1,5 Millionen schlägt das Neubaugebiet zu Buche. Des weiteren ist der Grunderwerb für das künftige Frensdorfer Baugebiet Birnanger-Steinachfeld mit 250 000 Euro vorgesehen.
"Wir dürfen die umliegenden Ortschaften nicht vergessen", meldete Manfred Wurm Baulandbedarf in den Gemeindeteilen an. Kötzner versicherte ihm, bereits mit etlichen Grundstückseigentümern gesprochen zu haben, offensichtlich jedoch noch ohne Erfolg. Planungskosten für neue Baugebiete in den Gemeindeteilen sind im Haushalt bereits in Höhe von 10 000 Euro veranschlagt. 455 000 Euro stehen für Maschinen und notwendige Einrichtungen der Kläranlage zur Verfügung. Haushaltsansätze von zusammen mehr als 360 000 Euro sind für die Feuerwehren in Frensdorf, Herrnsdorf, Vorra und Birkach eingeplant. Der Gemeindeanteil für den Bau des Geh- und Radweges zwischen Herrnsdorf und Röbersdorf ist mit 170 000 Euro angesetzt. Erstmals stehen im Haushalt auch 28 000 Euro für die Seniorenarbeit zur Verfügung.
Der Verwaltungshaushalt schließt in den Einnahmen und Ausgaben mit 7,2 Millionen (Vorjahr 6,8 Mio), der Vermögenshaushalt mit 5,1 Millionen Euro (Vorjahr 3,2 Mio). Haushalt und Finanzplan wurden einstimmig verabschiedet.