Freie Fahrt auf dem "Holzweg"
Autor: Andrea Spörlein
Buttenheim, Mittwoch, 17. März 2021
Der neue Forstweg bei Gunzendorf ist seiner Bestimmung übergeben worden.
Im Rahmen einer kleinen Feier ist jetzt der neue Forstweg bei Gunzendorf eröffnet worden. In enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg (Alef) konnte dieses Projekt im Privatwald mit 35 Waldbesitzern gemeinsam mit dem Markt Buttenheim und der Jagdgenossenschaft Gunzendorf verwirklicht werden. Erste Überlegungen zur Erschließung gab es hier bereits vor rund 20 Jahren.
Bei seiner Begrüßung erinnerte Buttenheims Bürgermeister Michael Karmann (ZWdG/CSU) an die Vorgeschichte des Projekts und freute sich, dass alle betroffenen Grundstückseigentümer dem Vorhaben zugestimmt und die entsprechenden Beteiligungserklärungen unterschrieben haben. Gregor Schießl vom Alef sprach davon, wie wichtig der Wald in Zukunft für das Klima und den Umweltschutz sein werde. Durch entsprechende Wege könne er verkehrssicher bewirtschaftet werden. Wälder dienten aber auch Radfahrern sowie Fußgängern und ihrem Bedürfnis nach Erholung und Freizeit im Wald. Auch für Notfälle sei das Gebiet nun besser gerüstet, da die Erreichbarkeit für Rettungskräfte, zum Beispiel bei Unfällen oder Waldbrand vereinfacht wird. Die Waldbesitzer im Projektgebiet können ihren Wald über die neue Trasse jetzt ganzjährig erreichen.
Dank an Vorgänger
Die Planung und die Bauleitung erfolgte durch das Forstrevier Buttenheim. Forstamtmann Roman Dietzel dankte seinem Vorgänger im Amt, Hans-Peter Schreier, für seine umfangreichen Vorarbeiten und seine geleistete Überzeugungsarbeit. Der rund 850 Meter lange Stichweg mit einer Fahrbahnbreite von drei Metern und einem Bankett mit 50 Zentimetern an jeder Seite, mit einer Wendemöglichkeit, erschließt rund 19 Hektar Wald. Der Schotterweg ist auch für den Schwerlastverkehr befahrbar.
Roman Dietzel freute sich, dass keine "Waldautobahn" entstanden ist und man für den Trassenverlauf einen an die Landschaft angepassten Weg realisiert hat. Erst im oberen Teil mussten größere Geländeeinschnitte erfolgen.
Wichtig war bei der gesamten Baumaßnahme die ständige Überwachung der Trinkwasserquelle, damit es zu keiner Beeinträchtigung der Wasserqualität kommen konnte. Etwa die Hälfte des Weges liegt im Wasserschutzgebiet. Der Revierförster betonte, dass mit dem neuen Waldweg die Waldwirtschaft erleichtert, der Pflege- und Waldumbau sowie die Holzlagerung an der Trasse nun effektiver möglich sei. Er vergaß auch nicht den Dank an die ausführende Firma Thomas Straßenbau aus Dankenfeld.
Es herrschte bei allen Anwesenden an diesem Nachmittag der Tenor vor: "Gut Dinge braucht Weile", und Manfred Dennerlein, Vorstand der Jagdgenossenschaft Gunzendorf, formulierte es in seiner Ansprache so, dass man dafür auch eben "zwei Bürgermeister, drei Förster und vier Jagdvorsteher gebraucht hat". Er lobte in diesem Zusammenhang auch die gute Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Bund Naturschutz. Sein besonderer Dank galt Sylke Dorbritz vom Buttenheimer Bauamt, die einen wesentlichen Anteil zum Gelingen des Projekts beigetragen hatte.
70 Prozent Bezuschussung
Die Finanzierung des Wegebauprojekts, das mit einer Summe von rund 90 000 Euro netto veranschlagt ist, wird vom Freistaat Bayern mit mindestens 70 Prozent gefördert. Die Restkosten werden zu gleichen Teilen vom Markt Buttenheim und der Jagdgenossenschaft Gunzendorf getragen.
Die Maßnahme konnte durch die vom Freistaat Bayern und dem Bund geförderte Förderrichtlinie "Forstweg-R" umgesetzt werden. Sie fördert den Neubau von schwerlasttauglichen Forstwegen, die Befestigung vorhandener, bisher nicht oder nicht ausreichender befestigter Waldwege und deren Grundinstandsetzung sowie den Bau und die Grundinstandsetzung von notwendigen Zufahrtswegen und weiteren Infrastrukturmaßnahmen zur Walderschließung.
Die Höhe der Zuwendung beträgt zwischen 60 und 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Fördermittel kann jeder Waldeigentümer beantragen, aber auch Kommunen, Waldbesitzervereinigung, Forstbetriebsgemeinschaften und Jagdgenossenschaften.