Druckartikel: Frauenfreundliche Politik sieht anders aus

Frauenfreundliche Politik sieht anders aus


Autor: Marion Eckert

Haselbach in der Rhön, Mittwoch, 21. Sept. 2022

Die Mitglieder des Bischofsheimer Stadtrates entschieden, die Frauensauna zu streichen. Im Bischofsheimer Stadtrat ist mit Johanna Fellenstein nur eine einzige Frau vertreten. Eine derartige...


Die Mitglieder des Bischofsheimer Stadtrates entschieden, die Frauensauna zu streichen. Im Bischofsheimer Stadtrat ist mit Johanna Fellenstein nur eine einzige Frau vertreten. Eine derartige Konstellation ist nicht immer günstig, vor allem wenn über Themen diskutiert wird, die vor allem Frauen betreffen. In der jüngsten Sitzung des Stadtrates hatte das Gremium über die künftigen Hallenbadzeiten und Temperaturen zu entscheiden. Keine leichte Entscheidung, angesichts der Energiekrise und der Vorgabe, so viel Energie wie möglich einzusparen. Der Warmbadetag wurde ersatzlos gestrichen. Johanna Fellensteins Hinweis auf Familien mit kleinen Kindern und Frauen, die bei niedrigeren Temperaturen schnell frieren, wurde zur Kenntnis genommen und teilweise milde belächelt. Alternativen wurden nicht diskutiert.

Die Frauensauna wurde auch gestrichen. Frauen könnten doch in die gemischte Sauna gehen, meinten die männlichen Stadtratsmitglieder. Gemischte Saunen gefallen nicht allen Frauen, manche fühlen sich darin unwohl. Vor allem aber mutet es seltsam an, wenn Männer entscheiden, was für Frauen angebracht ist. Frauen- und familienfreundliche Politik sieht anders aus.