Frauen beleidigt: Bewährungsstrafe für 24-Jährigen
Autor: Klaus Rößner
Kulmbach, Montag, 14. Februar 2022
Die Schule abgebrochen, keinen Kontakt zur Ursprungsfamilie, keine Beziehung, keinen Job: Die Sonnenplätze im Leben bleiben ihm verwehrt. Deshalb umgibt sich ein 24-jähriger Mann mit den falschen Freu...
Die Schule abgebrochen, keinen Kontakt zur Ursprungsfamilie, keine Beziehung, keinen Job: Die Sonnenplätze im Leben bleiben ihm verwehrt. Deshalb umgibt sich ein 24-jähriger Mann mit den falschen Freunden. Man lungert herum, säuft - mit den entsprechenden Folgen, die ihn nun einmal mehr vors Amtsgericht in Kulmbach brachten.
Grund des Strafverfahrens waren zwei Beleidigungen, die der Mann im August und November 2021 ausgestoßen haben soll. Zusätzlich läuft gegen den Kulmbacher ein weiteres Verfahren, dessen Ursache abermalige Beleidigungen waren.
Die Staatsanwaltschaft legt dem Hartz-IV-Empfänger zur Last, wiederholt Mitarbeiterinnen des Sicherheitsdienstes in ordinärer Weise beschimpft zu haben. Diese seien "Alkoholikerinnen im Dienst" oder "Huren", hatte der Mann bei einem Zusammentreffen im Grünzug hinter der Dr.-Stammberger-Halle unter anderem geäußert.
Die Vorwürfe der Anklage bestätigten die zwei Frauen der Sicherheitswacht. Beim ersten Vorgang sei der Angeklagte merklich alkoholisiert gewesen, beim zweiten allerdings nicht. Da hatte er die Frauen beim Omnibus-Bahnhof aufgefordert, sie sollten ihre "Klappe halten". Sie hatten ihn damals zuvor ermahnt, eine Gesichtsmaske anzulegen. Ob diese Aufforderung sachlich begründet war, zweifelte Verteidiger Werner Brandl an, denn damals habe an der Stelle gar keine Maskenpflicht mehr gegolten.
Kein unbeschriebenes Blat
Wie sich herausstellte, ist der Mann kein unbeschriebenes Blatt. Richterin Sieglinde Tettmann bescheinigte ihm eine hohe Rückfallgeschwindigkeit. Im Strafregister seien seit 2018 zehn Einträge zu finden, unter anderem wegen Sachbeschädigung, Drogenkonsums, Hausfriedensbruchs und Beleidigung.