Frankenwald-CSU belohnt Baumgärtners Forderung mit Applaus
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Dienstag, 16. Oktober 2018
Veronika Schadeck Die Frankenwald-CSU fordert Seehofers Rücktritt. Und sie hat ein Ziel: Bei den nächsten Landtagswahlen die absolute Mehrheit zurückzuholen. Bei einer Kreisdelegiertenversammlung am M...
Veronika Schadeck Die Frankenwald-CSU fordert Seehofers Rücktritt. Und sie hat ein Ziel: Bei den nächsten Landtagswahlen die absolute Mehrheit zurückzuholen.
Bei einer Kreisdelegiertenversammlung am Montagabend im Schützenhaus forderte Vorsitzender Jürgen Baumgärtner eine Erneuerung der Partei und den Rücktritt Seehofers. Dafür gab es Beifall. Zuvor müsse jedoch zügig die Koalition gebildet und schnell regiert werden", so Baumgärtner. "Aber danach wollen wir einen Parteitag mit dem Ziel der personellen Erneuerung und dem Ziel, Horst Seehofer abzulösen!"
Baumgärtner hielt eine flammende Rede. Er betonte die großen Verdienste des ehemaligen Ministerpräsidenten und aktuellen CSU-Vorsitzenden. "Er hat grandiose Erfolge für die CSU erzielt!" Aber: "Alles hat seine Zeit!" Auch auf Bundesebene müssten sich die Christsozialen neu aufstellen, meinte er mit einen Seitenhieb auf die Bundeskanzlerin. In seinen Worten wurde deutlich, dass er für den Erdrutsch der CSU Merkel und Seehofer verantwortlich macht. Die Bürger hätten gedacht: "Haben die beiden nichts anderes zu tun, als zu streiten!"
Die Wahl habe gezeigt, dass nicht die Migration, sondern Themen wie Rente, Umwelt und Natur die Anliegen der Wähler seien. Baumgärtner sprach vom Verlust der Glaubwürdigkeit der Volksparteien. Und er meinte: "Die Probleme sind hausgemacht!"
Die CSU müsse Politik für die Menschen machen. Die Abgeordneten müssten "mehr miteinander, statt übereinander reden". Die CSU dürfe auch in einer Koalition ihre Kernthemen wie Innovation, Forschung und Fortschritt nicht aus den Augen verlieren.
Für Baumgärtner geht es auch darum, noch vorhandene Gräben zuzuschütten. "Das Thema Nationalpark ist Vergangenheit, es kommt auch nicht mehr zurück", ging er auf die hitzigen Diskussionen vor etwa einem Jahr ein.
Seine Freude über seinen Erfolg und über seinen erneuten Einzug in den Landtag war ihm anzusehen. Dass er sich in allen Gemeinden und Städten seines Stimmkreises durchsetzen konnte, bezeichnete er als einen Verdienst der CSU-Mitglieder.