Fousanochter mit Leib und Seele
Autor: Heike Schülein
Steinberg, Montag, 25. Februar 2019
Am Wochenende gehen die Steinberger Büttenabende in ihre 35. Runde. Im Gegensatz zu diesem "halbrunden" feiert einer ihrer Hauptmacher ein "echtes" Jubiläum: Alexander Öhring macht heute die 60 voll.
Steinberg — Als Mitte der 1970er Jahre von der KJG in Steinberg alljährliche Faschingsumzüge mit geschmückten Wagen eingeführt wurden, war Alexander Öhring bereits an "vorderster Front" dabei. Mehr als vier Jahrzehnte später trägt der Fousanochter den Faschingsvirus noch immer in sich. Nach einigen Jahren als Stellvertreter steht dieser nunmehr seit 2002 an der Spitze der Vereinsgemeinschaft Steinberg, unter deren Trägerschaft die "Staaberche Fousanacht" als eigenständiges Projekt vorbereitet und abgehalten wird.
Schon der erste Faschingsabend im Schrubberdorf in den 70er Jahren im ehemaligen Veranstaltungsraum des Rathauses stieß auf großen Anklang. Als jedoch 1978 die neue Großgemeinde im Rathaus Einzug hielt und dieser Raum zum Sitzungssaal umgebaut wurde, gab es im Ort faktisch keinen Veranstaltungsort mehr für Tänze oder Fasching. Daher entschlossen sich die örtlichen Vereine 1981, die Fousanocht auf der Freifläche neben dem Sportheim in einem eigens errichteten und beheizten Zelt abzuhalten.
"Das war damals ein echtes Ereignis, worüber viele Zeitungen berichteten", erinnert sich Öhring an ein großes überregionales Echo. Pater Unger hatte im Vorfeld die Vereinsvorstände zusammenkommen lassen, um für die Jüngsten einen Kinderfasching zu planen. Daraus entstand die Idee, wenn man schon ein Zelt aufstelle, gleich einen Büttenabend zu organisieren.
Der damalige Vorsitzende des Kiga-Fördervereins, Hermann Fischer, nahm das Zepter in die Hand und organisierte ein Zelt. Er war auch der erste Faschingspräsident, während Clemens Nowitzki als Erster in die Gallionsfigur des "Heiligen-Schrubber" schlüpfte. Nach den beiden Zelt-Faschings 1981 und 1982 verlegte man ab 1983 das närrische Treiben in die geräumigere Omnibushalle des Busunternehmers Josef Buckreus, wo die Büttenabende bis 1990 stattfanden.
Der Golfkrieg und die Orden
"Nach der Einweihung der Kronachtalhalle im November 1990 sollte der Fasching 1991 erstmals dort stattfinden", blickt der Vorsitzende zurück. Die Orden waren bereits fertig, aber der Fasching wurde wegen des Golfkriegs abgesagt. 1992 zog man in die Kronachtalhalle ein - mit dem Orden von 1991, versehen mit einem Aufkleber auf der Rückseite. Der Fasching fiel noch einmal in den 80er Jahren sowie 1998 aus. 1997 war nur ein Faschingstanz ohne Büttenabend. Seit 1999 finden die Büttenabende durchgehend statt.
Weitere Präsidenten waren im Laufe der Jahre Jupp Engelhardt, Robert Sesselmann, Gerwin Zwosta sowie seit 2005 Wolfgang Förtsch. Seit gut 15 Jahren übt Herbert Agel die Funktion des Faschingsbeauftragten aus.
"Das Amt wurde eingerichtet, um den immensen Arbeitsaufwand der Vereinsgemeinschaft zu reduzieren und um einen festen Ansprechpartner für Vereine und Aktive zu schaffen", erläutert Öhring, der nunmehr mit Agel gemeinsam die Regie führt. Die ersten Vorbereitungen starten im Herbst; nach Weihnachten laufen sie auf Hochtouren.