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Fotofestival gibt Blick in ferne Welten


Autor: Bernhard Panzer

Herzogenaurach, Dienstag, 03. Juli 2018

Fotofachhändler Stefan Müller veranstaltet im November ein zweitägiges Festival mit vier Multivisionen und Rahmenprogramm. Es soll künftig jedes Jahr stattfinden.
Die Seele Indiens: Ein Foto aus der Multivisionsschau von Claudia Endres


Bernhard Panzer

Da begibt sich eine Frau auf die Suche nach der Seele Indiens, da folgen skurrile Typen dem Ruf der Freiheit in den schottischen Highlands, da besteigt ein Abenteurer mit seinem E-Bike den Kilimandscharo und ein vierter Autor ist ein echtes Nordlicht und zeigt das größte Naturschauspiel am Nachthimmel. Das Fotofestival namens "Fernblick", das im Herbst erstmals in Herzogenaurach stattfindet, verspricht eine Fülle von bildgewaltigen Höhepunkten.
Stefan Müller, Fotograf und Geschäftsinhaber aus der Hauptstraße, kam auf die Idee, ein solches Festival zu wagen. An zwei Tagen im November dreht sich im Vereinshaus alles ums Fotografieren: Es gibt eine Messe und Workshops, und im Mittelpunkt stehen vier Multivisionen. Atemberaubend, wie Müller verspricht.
Claudia Endres ist eine der vier Autoren. Die Fürtherin hat sich in den vergangenen fünf Jahren zehnmal nach Indien aufgemacht, um sich dort auf die Suche nach der Seele des Landes zu begeben, wie sie selbst feststellt. So entstand ihre Reportage "Soul of India", mit der sie bei Fernblick den Auftakt macht. Es ist das erste Mal, dass sie ihre Schau öffentlich zeigt.
"Ich habe insgesamt ein Jahr meines Lebens in Indien verbracht", sagt Endres, die vor 20 Jahren der Faszination dieses Landes erlegen ist. Und so entstand die Idee, ihre Eindrücke professionell zusammenzustellen. Eindreiviertel Stunden Multivisionsschau sind daraus geworden, erzählte sie jüngst in Herzogenaurach, als sie Müller am Fernblick-Stand bei der Veranstaltung "Sommer in der Stadt" besuchte.
Entstanden ist ein Mix aus Musik und Bildern, den sie selbst zusammengeschnitten hat. Claudia Endres erfasst darin, wie sie berichtet, "all die Seiten von Indien, die man üblicherweise mit diesem Land verbindet - die Paläste, die Götter, die Farben und die beeindruckenden Kunstschätze." Doch sie zeigt auch ein Indien, das fernab der Touristenpfade existiert: "Das Indien der indigenen Stämme, der Zigeuner, der Unberührbaren und der Bettler."


Am 17. und 18. November

Die Idee für das zweitägige Spektakel sei ihm auf dem Fernweh-Festival in Erlangen gekommen, sagte Müller. Dort nimmt er als Chef von "Ringfoto Müller" in Herzogenaurach mit Infoständen teil. Dass der Erlanger Event heuer nicht stattfinde, komme ihm möglicherweise entgegen, habe aber nicht den Ausschlag geben. Er möchte das Festival, sofern die Premiere denn auch gut angenommen wird, jedes Jahr in Herzogenaurach durchführen.
Im Rahmenprogramm wird es am 17. und 18. November auch sieben Workshops geben, bei denen es um alle mögliche Fragen rund um die Fotografie geht. Mit Uwe Statz habe er einen profunden Kenner an Bord. Da geht es vom "einfachen Fotografieren von Menschen" bis zu den Grundlagen emotionaler Bilder, da wird über den Einsatz des Blitzlichts referiert und auf die Geheimnisse der Filterfotografie eingegangen.
Kostenlos besucht werden kann an beiden Tagen die Fotomesse mit 17 Ausstellern. Im Vereinshaus werden für die vier Live-Multivisionen 330 Plätze bestuhlt werden, die Workshops fassen jeweils maximal 20 Teilnehmer.