Forst krempelt die Ärmel hoch
Autor: Marco Meißner
Kronach, Donnerstag, 13. Dezember 2018
Die Bayerischen Staatsforsten gaben dem Kronacher Landtagsabgeordneten Jürgen Baumgärtner ein deutliches Signal: Sie wollen sich aktiv in Großprojekte für die Entwicklung des Frankenwaldes einbinden.
           
Marco Meissner MdL Jürgen Baumgärtner und Martin Neumeyer lächeln auf der Facebook-Seite des Abgeordneten ganz gelöst in die Kamera. Sie sind sich einig geworden. Nicht nur darin, frühere Missverständnisse zu den Akten zu legen, sondern auch darin, gemeinsam ganz konkret an der Weiterentwicklung des Frankenwalds zu arbeiten. Drei Vorhaben besprach der Kronacher CSU-Landtagsabgeordnete mit dem Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Staatsforsten. Neumeyers Urteil: "Seine Projekte haben mir sehr gut gefallen!"
Beide versichern unisono, dass sie ein gutes Gespräch hatten. Im Zuge der Nationalpark-Debatte von 2017 hatte es noch Dissonanzen zwischen ihnen gegeben, die jetzt jedoch ausgeräumt scheinen. Nun soll wieder Hand in Hand für die Region gearbeitet werden.
"Wir sind bereit, unseren Beitrag für die Entwicklung des Frankenwaldes zu leisten", stellt Neumeyer auf Nachfrage unserer Zeitung am Mittwochnachmittag fest. Ein Projekt sei dabei wie maßgeschneidert für ein Engagement der Staatsforsten. "Das Storchenzentrum mit Storchenturm passt zu uns als Forstunternehmen." Damit würden die Staatsforsten nicht nur vor den Toren Nordhalbens einen Einblick in das Leben der Schwarzstörche bieten, sondern nach eigener Einschätzung auch eine sehr attraktive Einrichtung für die heimische Bevölkerung und die Gäste schaffen. Neumeyer sagt: "Der Frankenwald ist schön, er verdient es, dass dort zugkräftige Einrichtungen entstehen." Im Lauf der Realisierung könnte er sich vorstellen, Partner wie die Forstverwaltungen oder den Landesbund für Vogelschutz ins Boot zu holen.
Baumgärtner wertet diese Zusage als "grünes Licht" für das Storchenzentrum. Doch mit diesem Vorhaben soll noch nicht Schluss sein. Der Abgeordnete orientiert sich bei der Entwicklung der Region vielmehr an Gegenden wie dem Spessart mit dem Eichenzentrum, wo Millionenbeträge in die strukturelle Zukunft fließen. Deshalb arbeitet er seit geraumer Zeit an der Etablierung einer Hochschule in der Kreisstadt. Und auch hier reichte ihm Neumeyer die Hand: "Eine solche Einrichtung wäre eine sehr ehrenvolle Sache, für die sicher mehrere Partner gebraucht würden." Die Staatsforsten würden es in unserem waldreichen Gebiet gerne sehen, dass der Rohstoff Holz bei Baumaßnahmen für eine neue Bildungsstätte eine zentrale Rolle spielt. "Eine Hochschule hat auch das Ziel der Nachhaltigkeit. Sie ganz oder teilweise aus Holz zu errichten, wäre ein sehr glaubwürdiger Weg." An dieser Stelle könnten sich die Staatsforsten mit Baumaterial einbringen.
Baumgärtner fügt an, dass nicht nur bei diesem Projekt dem Rohstoff Holz im Frankenwald künftig eine viel größere Bedeutung beigemessen werden müsse. Weiter erklärt der Abgeordnete, dass Neumeyer auch einem Waldumbauzentrum für die Region sehr aufgeschlossen gegenüberstehe.
Was beiden in ihrem Gespräch besonders wichtig war, bringt Baumgärtner auf den Punkt: "Wir sind uns einig, dass man den Frankenwald nur mit einem schlüssigen Gesamtkonzept erfolgreich und nachhaltig entwickeln kann."
Neumeyer hofft darauf, dass der Stein des Anstoßes dafür gegeben ist "und nun was vorangeht". Um einem Konzept Leben einzuhauchen, "braucht es nämlich das Zusammenwirken vieler und die Bereitschaft der ganzen Region".