Forschen am "bewohnten Objekt"
Autor: Werner Reißaus
Kulmbach, Freitag, 01. Februar 2019
Digital sollen in Kulmbach sowohl der Klimaschutz als auch sie Wirtschaft- lichkeit von Liegenschaften optimiert werden.
Der Landkreis Kulmbach ist ab sofort Partner bei einem Forschungsprojekt der TH Amberg-Weiden. Dabei werden 15 Landkreise und 200 Kommunen in Bayern betreut. Damit hält die digitale Energieplanung 4.0 Einzug im Landkreis und in der Staatlichen Fachschule für Lebensmitteltechnik, die zum Reallabor wird.
Landrat Klaus Peter Söllner ist stolz darauf, dass der Landkreis für das Teilprojekt "Anwendung sektoral gekoppelter Engergietechnologien" ausgewählt wurde. Das betonte er am Beginn eines Pressegespräches im Beisein von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch von der Technischen Hochschule Amberg-Weiden, Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik.
Diplom-Ingenieur Tobias Eder, Geschäftsführer des Instituts für Energieinformatik an der TH Amberg-Weiden, ging kurz auf das Forschungsprojekt ein, mit dem man gut in der Halbzeit liege: "Wir haben Systeme entwickelt, die es uns ermöglichen, Liegenschaften zu erfassen, dabei einfach einen Erfassungssensor auf den stinknormalen Wasserzähler aufzukleben, der die Daten in Echtzeit senden kann."
Das wurde bereits nach eineinhalb Jahren Entwicklungszeit erfolgreich umgesetzt, und jetzt müsse noch Intelligenz in das System. Eder: "Das heißt, die Daten laufen auf und die Intelligenz ist einerseits, ein System dahingehend zu entwickeln, dass der Sensor am Wasserzähler erfasst, es tröpfelt Wasser über zwei Tage hinweg; dass dann das System eine SMS an den Hausmeister schreibt und sagt: ,Pass auf, da stimmt was nicht'."
Mit einer innovativen Senso rinfrastruktur wurde die Fachschule zur Erfassung der Verbrauchsdaten an Wasser- und Stromzählern in den vergangenen Monaten bereits ausgestattet. Zusätzlich wird dem Landkreis Kulmbach ein cloud-basiertes Energiemonitoringsystem aufgebaut und die in Echtzeit erfassten Verbrauchsdaten sind jederzeit abrufbar.
UmfassendesWerkzeug
IT-Infrastrukturen werden über ein Rechnernetz zur Verfügung gestellt. Wie Brautsch erläuterte, soll insbesondere die Weiterentwicklung der Software mit den anderen am Versuch Gebietskörperschaften zu einem umfassenden Werkzeug für die digitale Planung und das Energiemonotoring für die Kommunen umgesetzt werden.